Celsius
,
Anders, schwed. Astronom, geb. wurde 1730 Professor der Astronomie [* 2] in Upsala. [* 3] Da es aber daselbst an einer Sternwarte [* 4] und an Instrumenten fehlte, ging er 1732 auf Reisen. Er hielt sich in Nürnberg [* 5] bei Doppelmayer auf und schrieb dort 1733 die «Observationes de lumine boreali» gegen die Herleitung des Nordlichts von dem Zodiakallicht. [* 6] Hierauf besuchte er Italien, [* 7] wo er in Rom [* 8] die von Bianchini und Maraldi gezogene Mittagslinie in der Kartäuserkirche verbesserte.
Hier beschäftigte er sich auch mit der Messung der Intensität des Lichts und bestimmte die wahre
Größe
des altröm. Fußes.
Als er 1734 nach
Paris
[* 9] kam, war
Bouguer im
Begriff, behufs einer
Gradmessung
[* 10] in der Nähe des
Äquators nach
Peru
[* 11] abzureisen. Celsius
schlug eine zweite ähnliche
Gradmessung im hohen Norden
[* 12] vor, die bald darauf Maupertuis mit Celsius
u. a. in
Lappland ausführte. Nach
Upsala zurückgekehrt, schrieb er über Maupertuis' Meridiangrad die
Schrift
«De observationibus pro figura telluris determinande in
Gallia habitis» (1738). Celsius
beobachtete zuerst die
Polhöhe nach Horrebows
¶
mehr
Methode und beschäftigte sich mit der Theorie der Jupitersatelliten. Auf seine Veranlassung ward 1740 die Sternwarte in Upsala,
die erste in Schweden,
[* 14] errichtet. Celsius
starb daselbst In den Denkschriften der Schwedischen Akademie sind viele seiner
Abhandlungen über Astronomie und Physik enthalten. Unter andern war er für die Einführung des Gregorianischen
Kalenders thätig und lenkte als einer der ersten die Aufmerksamkeit auf die Senkung des Meeresniveau an den nördlichen schwed.
Küsten. Die von ihm (1742) vorgeschlagene und heute für wissenschaftliche Messungen allgemein gebräuchliche Thermometerskala
wird nach ihm die Celsiussche
, auch die hundertteilige oder Centesimalskala genannt und mit Celsius
bezeichnet.
(S. Thermometer.)
[* 15]