Cellarius
(eigentlich
Keller),
Christoph, Gelehrter und verdienter Schulmann, geb. zu
Schmalkalden,
[* 3] studierte
seit 1656 in
Jena
[* 4] und
Gießen,
[* 5] verweilte dann längere Zeit in Gotha,
[* 6]
Halle
[* 7] und
Jena, ward 1667
Lehrer am
Gymnasium zu
Weißenfels,
[* 8] sodann
Rektor zu
Weimar
[* 9] (1673), zu
Zeitz
[* 10] (1676), zu
Merseburg
[* 11] (1689), endlich 1693
Professor der Geschichte
und
Beredsamkeit an der neugegründeten
Universität in
Halle, wo er starb. Cellarius
hat nicht bloß durch seine Lehrthätigkeit,
sondern auch durch seine zahlreichen
Ausgaben lateinischer Schriftsteller und seine Lehrbücher viel zur
Hebung
[* 12] der klassischen
Studien beigetragen.
Von letztern nennen wir: »Antibarbarus latinus s. de latinitate mediae et infimae aetatis« (Zeitz 1677; neue Ausg., Celle [* 13] 1765);
»Orthographia latina« (Halle 1700; neue Ausg., Altenb. 1768);
»Breviarium antiquitatum romanarum« (Halle 1710; umgearbeitet von Walch, das. 1748, 1774).
Seine
»Dissertationes academicae« gab
Walch heraus (mit
Biographie,
Leipz. 1712). Auch war Cellarius
einer der ersten, welche das
Studium der
Geographie und Geschichte anempfahlen
und zu beleben suchten, so namentlich durch seine »Geographia antiqua«
(Jena 1691 u. öfter); »Notitia orbis antiqui«
(Leipz. 1701-1706, 2 Bde.; neue Ausg.,
das. 1773) etc.