Cellamare
(spr. tschell-), Antonio Giudica, Herzog von Giovinazzo, Fürst von, geb. 1657 zu Neapel, [* 2] am Hof [* 3] Karls II. von Spanien [* 4] erzogen, nahm während des spanischen Erbfolgekriegs spanische Kriegsdienste, ward nach der Schlacht von Luzzara zum Maréchal de Camp befördert und geriet 1707 bei der Belagerung von Gaeta in kaiserliche Gefangenschaft, aus der er erst 1712 befreit wurde. Er betrat nun die diplomatische Laufbahn, ward spanischer Kabinettsminister und ging 1715 als außerordentlicher Gesandter nach Paris. [* 5]
Hier war er die
Seele der
Verschwörung, welche den
Sturz des
Herzogs von
Orléans
[* 6] und die
Erhebung
Philipps V. von
Spanien zum
Regenten
während der
Minderjährigkeit
Ludwigs XV. anstrebte. Dieselbe wurde jedoch vom
Kardinal
Dubois 1718 entdeckt, Cellamare
verhaftet und
über die französische
Grenze gebracht. Er starb als
Generalkapitän von Altkastilien in
Sevilla.
[* 7]
Vgl. Vatouts
Roman »La conspiration de Cellamare
, épisode de la régence«
(Par. 1833, 2 Bde.) und
Martens,
Causes célèbres du droit des gens (2. Aufl., Leipz. 1861).