Cayenne
(spr. kajenn), Hauptstadt von Französisch-Guayana in Südamerika, [* 2] auf einer Insel an der Mündung des gleichnamigen Flusses unter 5° nördl. Br. gelegen, ist durch ein Fort und Batterien befestigt ¶
mehr
und zerfällt in die alte Stadt (mit dem Gouvernementshaus) und in die besser gebaute neue Stadt (mit einer schönen Kirche).
Zwischen beiden liegt die mit Orangenbäumen bepflanzte Place d'Armes. Die 10,000 Einw., darunter mehrere Tausend ehemalige
Negersklaven und 600 Asiaten, beschäftigen sich vorzugsweise mit Handel. Der Hafen ist zwar der beste
dieser Küste, aber doch wenig sicher und nur tief genug, um Schiffe
[* 4] geringerer Last aufzunehmen, während die größern vor der
Mündung des Cayenne
flusses ankern.
Das Klima
[* 5] ist feucht und sehr verrufen, obschon weniger ungesund als im Innern des Landes. Die Stadt ist der Sitz der Regierung
der Kolonie und der obersten Justizbehörde, auch der Mittelpunkt für den ganzen auswärtigen Handel. Die
Franzosen nahmen zuerst 1604 Besitz von der Insel Cayenne
, verließen sie aber 1654 wieder, worauf die Engländer sie besetzten, bis
diese 1664 von den Indianern vertrieben wurden. Im J. 1676 nahmen die Holländer Cayenne
ein, schon im nächsten
Jahr wieder die Franzosen, in deren Besitz es seitdem verblieben ist. Seit 1852 dient Cayenne
als Deportationsort für Sträflinare
(s. Guayana).