Cavalier
(franz., spr. kawaljeh), Reiter, Ritter, s. Kavalier;
cavalièrement auch à la cavalière, kavaliermäßig;
auf junkerhafte Weise;
leichthin und rücksichtslos.
227 Wörter, 1'615 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
(franz., spr. kawaljeh), Reiter, Ritter, s. Kavalier;
cavalièrement auch à la cavalière, kavaliermäßig;
auf junkerhafte Weise;
leichthin und rücksichtslos.
(spr. kawaljeh), Jean, Anführer der Kamisarden (s. d.).
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
(frz., spr. kawallĭeh), s. Kavalier.
(spr. kawallĭeh), Jean, Hauptanführer der Kamisarden im Cevennenkriege, geb. um 1679 im Dorfe Ribaute in Languedoc, eines Bauern Sohn, lebte in Genf, als 1702 der Aufstand in den Cevennen ihn in die Heimat zurückrief und bald an die Spitze der Hugenotten stellte. Er disciplinierte die ungeordneten Scharen und leitete ihre Unternehmungen gegen das königl. Heer mit so viel Umsicht und Glück, daß ihm 1704 vom Marschall Villars Vergleichsvorschläge gemacht wurden.
Cavalier, von der Unwahrscheinlichkeit auswärtiger Hilfe überzeugt, vielleicht auch durch Ehrerweisungen beeinflußt, legte die Waffen unter Bedingungen halber Toleranz nieder. Ihm selbst bewilligte Ludwig ⅩⅣ. das Oberstenpatent mit einem Gehalt von 1200 Livres und die Erlaubnis, aus Kamisarden ein eigenes Regiment im königl. Solde zu errichten. Nur eine geringe Zahl der Seinen folgte ihm. Von der Regierung mißtrauisch beobachtet, zum Übertritt in den kath. Glauben nicht bewegbar, entfloh er über Holland nach England, befehligte darauf in Spanien ein aus geflüchteten Kamisarden gebildetes Regiment und zeichnete sich mit diesem vorzüglich 1707 in einem mörderischen Kampfe bei Almansa in Neucastilien aus. Später ward er engl. Generalmajor und Gouverneur von Jersey und starb 1740 in Chelsea. –
Vgl. Puaux, Vie de J. Cavalier (Par. 1868).