Cauterets
(spr. kot'reh), Badeort im Kanton
[* 3] und
Arrondissement
Argelès des franz. Depart.
Hautes-Pyrénées, 45 km südwestlich
von
Tarbes und 11 km von der Bahnstation Pierrefitte-Nestalas, in dem engen, vom Bergstrome
Gave de Cauterets
durchrauschten
Thale
Cauterets
, in 992 m Höhe, hat (1891) 1266, als Gemeinde 1685 E. und wird jährlich von Ende Mai
bis Anfang Oktober von etwa 20000 Badegästen und
Touristen besucht. Das
Thal
[* 4] bildet bis an die span. Grenze, wo der 3298 m
hohe Vignemale aufsteigt, eine enge, von hohen
Bergen
[* 5] eingeschlossene Schlucht.
Der Ort hat Post und Telegraph, [* 6] gepflasterte Straßen, eine neue Kirche, prachtvolle Hotels und schöne Promenaden sowie Marmorbrüche. Die in einiger Entfernung vom Orte selbst zerstreut liegenden 24 warmen Schwefelquellen (22-59° C.) sind die ergiebigsten der Pyrenäen und werden in 9 Etablissements zum Trinken, Baden, [* 7] Inhalieren und Douchen gegen chronische katarrhalische Affektionen der Schleimhäute, Skrofeln, Rheumatismen, Krankheiten der Haut [* 8] u. s. w. gebraucht.
Die 1867-69 erbauten
Thermen des Oeufs werden von 6
Quellen (55°) gespeist und liefern täglich 600000
l Wasser. Die
Thermen
Cäsars oder des Espagnols
(Cäsar soll sie schon besucht haben) werden durch
Quellen von 47 und 48° versorgt.
Das wichtigste Etablissement ist La Raillère, 1110 m
ü.
d. M., 178 m über Cauterets
, mit 3
Quellen (39,4, 38 und
33°). Die mittlere
Temperatur während der
Saison beträgt 17-19° C. Die Umgegend bietet viele schöne Bergpartien und Hochgebirgstouren.
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Vgl. Lequeutre,
Guide de Cauterets
(8. Aufl. 1883).