Cauterets
(spr. kot'rä), berühmtes Pyrenäenbad im franz.
Departement
Oberpyrenäen,
Arrondissement
Argelès, 8 km von der Endstation Pierrefitte der von
Lourdes kommenden Zweigbahn, im
tief eingeschnittenen
Thal
[* 2] Laverdan, das vom
Gave de Cauterets
durchströmt wird. Der schöne, modern gebaute
Ort liegt 992 m ü. M.
und beherbergt außer 1611 ständigen Einwohnern alljährlich nahezu 16,000 Kurgäste. Die
Schwefelquellen
von Cauterets
sind die ergiebigsten in den
Pyrenäen und rivalisieren hinsichtlich ihrer Wirksamkeit mit denjenigen von
Barèges,
St.-Sauveur und
Eaux Bonnes, inmitten deren sie liegen. 22 weithin zerstreute
Quellen in neun Etablissements geben zusammen
innerhalb 24
Stunden die ungeheure
Quantität von 1½ Mill.
Lit. Mineralwasser.
Eine
Gesellschaft reicher Kapitalisten hat 1868 die
Wässer auf 30 Jahre gepachtet und führt große
Arbeiten
aus. Die
Temperatur der
Quellen variiert zwischen 16 und 55° C. Die Heilwirkung der
Schwefelquellen von Cauterets
äußert sich besonders
bei chronischen katarrhalischen
Affektionen der
Schleimhäute,
Skrofeln, Rheumatismen, Hautleiden und zahlreichen andern
Krankheiten.
Doch locken auch die großartige Gebirgsnatur und die Gelegenheit zu den lohnendsten
Exkursionen viele
Fremde an. Das
Klima
[* 3] von Cauterets
mit seiner
¶
mehr
geschützten Lage und seiner reinen Gebirgsluft wird während der vier Saisonmonate (Juni bis September) als ein besonders gesundes und die Heilwirkung der Quellen erhöhendes gerühmt. Das Maximum der Wärme [* 5] während der Sommermonate ist 30°, das Minimum 4° C.
Vgl. Senac-Lagrange, Études sur Cauterets
(1875).