(spr. kohß, v. lat.
calx), Hochflächen, zu welchen sich die
Cevennen im
SW. verbreitern, in den franz.
DepartementsAveyron und
Lozère. Sie bestehen
aus fast horizontalen
Schichten Jurakalk, haben eine mittlere
Höhe von 900 m, sind wasserlos, weil die
Meteorwasser von
dem porösen
Stein aufgesogen werden, darum arm an
Vegetation, namentlich ohne
Bäume, und dünn bevölkert, aber der Weideplatz
der Schafherden, welche den berühmten Roquefortkäse liefern. Durch 200-300 m tief eingeschnittene Schluchten, deren
Grund
stets wasserreiche
Flüsse
[* 2] bilden, wird die ganze Kalkplatte in mehrere
Stücke zerschnitten, das südlichste Causse von Larzac,
dann zwischen den Schluchten des
Tarn und der Dourbie CausseNoir, weiter nördlich, von Erosionsschluchten der
Flüsse fast
abgeschlossen, Causse Méjean und zwischen
Tarn und
LotCausse de Sauveterre.
Plateaux des (spr. platoh dä kohß), im mittlern FrankreichName der unkultivierten Hochebenen von Jurakalk,
namentlich in den Depart. Lozère, Aveyron, Hérault, Gard, Tarn und Lot. Der Name hängt wahrscheinlich
mit dem lat. calx (Kalkstein) zusammen. Es sind Karstgegenden mit Dolinen, Höhlen und unterirdischen Gewässern. Die Oberfläche
ist trocken, ohne Quellen und Bäche, hat nur spärlichen Baumwuchs und wenige dürftige Ortschaften. Bei der mittlern Höhe
von 700-1100 m ist das Klima rauh, doch wird Roggen gebaut.
Auch weiden hier zahlreiche Viehherden. Die wichtigsten Causses sind: Causse de Méjean oder Große Causse, im W. und oberhalb Florac
(Depart. Lozère), eine kolossale, durch Steilwände völlig isolierte Festung
[* 3] zwischen Tarn, Tarnon und der Jonte mit
etwa 400 qkm, 3 Dörfern,
vielen kleinen Weilern und nur 2000 E. (Causenards);
Causse de Sauveterre, zwischen Mende und Sévérac-le-Château,
von der Causse Méjean durch die mehrere hundert Meter tiefe Schlucht des Tarn getrennt, 900-1100 m hoch;
Causse Noire (so genannt
nach ihren düster gefärbten Nadelwäldern), im NO. von Millau, zwischen den Engen des Tarn, der Jonte und der Dourbie
eingezwängt, in 800-850 m Meereshöhe;
Causse de Larzac, 750 bis über 900 in hoch, zwischen Lodève und Millau;
Causses de Rouergue,
zwischen Millau und Rodez und zwischen Rodez und dem Lot, in 500-900 m Höhe;
Causses de Quercy, zwischen Figeac und dem Laufe
der Dordogne, nach Souillac hinauf, 300-450 m hoch, daher im Winter weniger kalt und mehr bewohnbar.
-
Vgl. Martel, Das Gebiet der Causses (in den «Mitteilungen des deutsch-österr.
Alpenvereins», Münch. 1888);
ders., La région desCausses («Sociétéde géographie deParis»,
[* 4] 1886).