Caus
(Caulx,
Caux, Cauls, spr. -los, Mondekaus),
Salomon de,
Ingenieur, geb. 1576 zu
Dieppe,
[* 2] verließ als
Protestant sein
Vaterland und lebte um 1612 in
England, vermutlich von 1614 bis 1620, als
Baumeister und
Ingenieur des
Kurfürsten
Friedrich V.
von der
Pfalz in
Heidelberg,
[* 3] wo er einen Teil des
Schlosses erbaute und die
Gartenanlagen schuf.
Später kehrte
er nach
Frankreich zurück und starb in
Paris.
[* 4] Daß er geisteskrank nach
Bicêtre gebracht und dort gestorben sei,
scheint unhistorisch zu sein. Er schrieb: »Les raisons des forces mouvantes avec
diverses machines, etc.« (Frankf. 1615; deutsch u. d. T.:
»Von gewaltsamen
Bewegungen,
Beschreibung
etlicher sowohl nützlicher als listiger
Maschinen«, Frankf. 1615),
und auf
Grund dieses Werks, in welchem Caus
einen
Apparat (keine
Maschine)
[* 5] zum
Heben von
Wasser mittels Dampfdrucks beschrieb, hat
Arago, wohl nicht mit vollem
Rechte, die
Erfindung der
Dampfmaschine
[* 6] für Caus
in Anspruch genommen (1829 im »Annuaire«
des
Längenbüreaus, dann in
Aragos »Sämtlichen Werken«, deutsche
Ausgabe, Bd. 5). Caus
hat bestimmt und
mit Sachkenntnis ausgesprochen, wie man sich der elastischen
Kraft
[* 7] des Wasserdampfes zur
Konstruktion einer hydraulischen,
zum
Heben des
Wassers bestimmten
Maschine zu bedienen habe. Er gründete seinen
Apparat, von dessen Ausführung aber nirgends
gesprochen wird, auf das
Prinzip des
Heronsballes, und sicher ist, daß sein
Projekt die Hauptveranlassung
zu manchen der nächstfolgenden
Erfindungen war. Caus
schrieb noch: »La perspective
avec la raison des ombres et miroirs« (Lond.
1612);
»Institution harmonique« (Frankf. 1615);
»Hortus Palatinus« (Heidelb. 1620);
»La pratique et la demonstration des horloges
solaires« (Par. 1624). - Ein Verwandter von Caus
, Isaac de Caus aus
Dieppe, ebenfalls
Baumeister und
Ingenieur,
schrieb:
»Nouvelle invention de lever l'eau plus haut que sa source« (Lond. 1644).