Titel
Cauca
,
1) der bedeutendste Nebenfluß des Magdalenenstroms in Südamerika [* 2] (Kolumbien), [* 3] entspringt im SO. von Popayan aus der Laguna de Santiago, betritt bei Popayan ein breiteres Thal, [* 4] das er zwischen sumpfigen oder bewaldeten Ufern ruhig gegen N. durchströmt, bis er unterhalb Cali in die Berge tritt und nun reißend und voller Stromschnellen und Katarakte bis zur Ebene von Antioquia (512 m) fließt, von wo er bis zur Mündung bei Tacaloa schiffbar ist.
2) Staat der Bundesrepublik Kolumbien, der im W. an den Ozean, im N. an den Staat Panama [* 5] und das Karibische Meer, im O. an Tolima, Bolivar und Antioquia, im S. an Ecuador grenzt und 669,000 qkm (12,150 QM.) Flächeninhalt hat, wovon 527,000 qkm auf das Gebiet Caquetá kommen. Das Gebiet reicht durch 8 Breitengrade von N. nach S. bei einer zwischen 1 und 3 Graden schwankenden Länge, und im S. gehört noch das ehemalige Territorium Caquetá dazu, das an der Südgrenze von Cundinamarca über die Gebirge bis in das Tiefland und die Ostgrenze Kolumbiens sich erstreckt.
Der nördliche Teil, das Gebiet des
Flusses
Atrato, ist waldreichen Hügelland; südlich davon erstreckt sich die dicht bewaldete
Wüstenebene, aber den
Kern des
Staats bilden die zwischen den
Kordilleren eingeschlossenen
Hochebenen, die vom obern
Rio
[* 6] Cauca
und
dem
Patia entwässert werden und sich zum Anbau aller unsrer europäischen
Getreide
[* 7] vorzüglich eignen.
Hier liegen
Pasto (2544 m),
Popayan (1741
m) und
Cartago (912 m). Weiter östlich steigt man herab in das Tiefland der
Llanos.
Die natürlichen Hilfsquellen sind bei den Höhendifferenzen der einzelnen Teile außerordentlich bedeutend. Die
Wälder sind
reich an
Kautschuk,
Sassaparille, Vanille und
Chinarinde; sowohl
Weizen als
Mais,
Kaffee, Kakao und das
Zuckerrohr
gedeihen vortrefflich.
Flüsse
[* 8] und
Küsten sind fischreich, und an letztern kommen auch
Perlen vor. Bedeutend ist ferner der
Reichtum an
Mineralien.
[* 9]
Choco hat
Gold
[* 10] und Platina, das Caucathal
Goldsand, die Zentralkordilleren
Gold,
Silber,
Eisen
[* 11] und
Steinkohle.
Die Zahl der Einwohner betrug 1870: 435,078 ohne die auf 50,000
Seelen geschätzten wilden
Indianer im
Territorium
Caquetá. Der
Mehrzahl nach sind sie
Indianer; nur in
Choco sind
Neger und
Mulatten zahlreich. Ihr Hauptgeschäft ist
Ackerbau und
Viehzucht,
[* 12] die indes nur lässig betrieben werden. Die
Industrie beschränkt sich fast einzig auf Herstellung grober
Baumwollstoffe.