Titel
Catulus,
1) Gajus Lutatius, aus dem alten, wahrscheinlich plebejischen Geschlecht der Lutatier, Besieger der Karthager im ersten Punischen Krieg, ward als Konsul 242 v. Chr. nach Sizilien gesandt, bemächtigte sich des Hafens von Drepanum und aller Ankerplätze um das Lilybäische Vorgebirge und trug bei Ägussa, einer der Ägatischen Inseln, einen Seesieg über den Karthager Hanno davon, durch welchen der Krieg beendigt wurde. Karthago mußte sich zu schnellem Friedensschluß bequemen, wodurch Sizilien römische Provinz ward. Dem Catulus wurde die Ehre des Triumphs zuerkannt, doch mußte er sie, obwohl gegen seinen Willen, mit dem Prätor Q. Valerius Falto, der ihm als Unterbefehlshaber beigegeben war, teilen, weil sich dieser um jenen Seesieg das meiste Verdienst erworben hatte.
2) Quintus Lutatius, Kollege des Gajus Marius in dessen drittem Konsulat (102 v. Chr.) und im Kampf gegen die Cimbern und Teutonen. Während Marius bei Aquä Sextiä (Aix) die Macht der Teutonen vernichtete, mußte Catulus, der die Cimbern von Oberitalien abhalten sollte, über den Po zurückweichen. Im J. 101 befehligte er als Prokonsul neben dem Konsul Marius in der Schlacht bei Vercellä auf dem Raudischen Feld und trug das meiste zum Sieg über die Cimbern bei. Später diente er im Bundesgenossenkrieg. Als eifriger Optimat und persönlicher Feind des Marius ward er 87 von diesem zur Hinrichtung bestimmt, gab sich aber selbst den Tod. Er hat sich auch als Redner, Dichter und Schriftsteller einen guten Namen erworben und schrieb unter anderm eine Geschichte seines Konsulats in Xenophons Manier; doch sind bis auf einige Epigramme seine Schriften verloren gegangen.
3) Quintus Lutatius, Sohn des vorigen, Freund und Anhänger Sullas, war 78 v. Chr. mit M. Ämilius Lepidus Konsul und führte Krieg gegen seinen Kollegen, als derselbe ein Heer in Etrurien gesammelt hatte und mit demselben gegen Rom zog. Lepidus wurde am Pons Milvius unweit Roms besiegt, und Catulus erreichte den Flüchtling bei Cosa und schlug ihn hier zum zweitenmal. Von nun an erscheint er als ein Hauptführer der Senatspartei. Im J. 69 weihte er den neuaufgebauten Tempel des kapitolinischen Jupiter. Vergebens versuchte er zu verhindern, daß dem Pompejus (67) der unbeschränkte Oberbefehl
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im Seeräuberkrieg sowie im folgenden Jahr im Kriege gegen Mithridates erteilt würde. Im J. 65 war er Zensor, legte aber das Amt wegen Streits mit seinen Kollegen bald nieder. Gegen Cäsar trat er schon damals auf, unterlag ihm aber 63 in der Bewerbung um die Stelle des Oberpriesters. Bei der Verhandlung über die Catilinarier stimmte er für Hinrichtung derselben. Im J. 62 wurde er von Cäsar wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder beim Bau des Kapitols angeklagt, aber freigesprochen und zum Princeps senatus ernannt. Er starb 60 v. Chr.