Titel
Cathcart
,
1) William Shaw, Graf, brit. General und Diplomat, geb. aus altem schottischen Geschlecht, studierte in Glasgow [* 3] und ward 1776 Advokat in Edinburg, [* 4] trat aber nach seines Vaters Tod 1777 in die Armee und zeichnete sich im amerikanischen Revolutionskrieg aus. 1788 ward er zum Repräsentativpeer für Schottland gewählt und blieb es in fünf aufeinander folgenden Parlamenten. In den Koalitionskriegen gegen die Franzosen avancierte er 1790 zum Obersten und 1794 zum Generalmajor.
Nachdem er den
Franzosen das blutige
Treffen bei
Buren geliefert und am Ende des
Jahrs nach
England zurückgekehrt war,
ernannte ihn
Georg III. 1797 zum
Chef des 2. Leibgarderegiments, 1801 zum
Generalleutnant und 1803 zum Oberbefehlshaber
in
Irland. Anfang 1805 erhielt er eine
Mission an den
Kaiser
Alexander I., die aber durch die
Schlacht von
Austerlitz
[* 5] zwecklos
wurde. Im Juli 1807 befehligte er die Landungstruppen bei der Expedition nach
Kopenhagen,
[* 6] für deren glücklichen
Ausgang er
durch die
Erhebung zum britischen
Peer mit dem
Titel
Viscount Cathcart
belohnt wurde. Im J. 1812 ging er abermals
als Gesandter nach Rußland, machte an der Seite des
Kaisers
Alexander die
Feldzüge von 1813 und 1814 mit und nahm an den
Kongressen
von
Châtillon und
Wien
[* 7] teil. Am zum
Grafen Cathcart
ernannt, brachte er die letzten Jahre seines
Lebens
auf seinem Landsitz Cartside bei
Glasgow zu, wo er starb.
2)
Charles
Murray,
Graf, früher unter dem
Namen
Lord
Greenock bekannt, ältester Sohn des vorigen, geb. focht in
Spanien
[* 8] und bei
Waterloo
[* 9] unter
Wellington, ward 1830
Generalmajor, 1837
Gouverneur von
Edinburg
Castle, 1841
Generalleutnant,
fungierte 1846-51 als Oberbefehlshaber in
Kanada und erhielt nach seiner Rückkehr das
Kommando des westlichen Militärdistrikts
in
England. 1854 wurde er wirklicher
General. Er starb zu St.
Leonards bei
Hastings. - Die Peerswürde erbte sein
ältester Sohn,
Alan
Frederick, dritter
Graf Cathcart
, geb. Oberst eines Freiwilligenregiments
von
Yorkshire.
3) Sir George, Bruder des vorigen, geb. trat 1810 in die Armee, begleitete seinen Vater 1812 nach Rußland und wohnte an dessen Seite den Feldzügen von 1813 bis 1814 bei. Hierauf beziehen sich seine interessanten »Commentaries on the war in Russia and Germany in 1812 and 1813« (Lond. 1850). Er focht später als Adjutant Wellingtons bei Quatrebras und Waterloo, begleitete denselben zum Kongreß nach Aachen, [* 10] erhielt 1828 das Kommando eines Infanterieregiments, mit dem er in Neuschottland, auf den Bermudas und auf Jamaica war, zog sich aber 1834 aus dem Dienst zurück, bis er 1837 in Kanada das Kommando einer Kavalleriebrigade erhielt.
Bald darauf zum Oberbefehlshaber über die südlich vom St. Lorenzstrom operierenden Regierungstruppen ernannt, unterdrückte er den Aufstand in Kanada völlig, kehrte 1844 nach England zurück und ward 1846 Deputy-Lieutenant des Towers. 1852 übernahm er den Oberbefehl gegen die Kaffern in Südafrika, [* 11] wo er den Frieden bald wiederherstellte.
Vgl. seine »Correspondence relative to his military operations in Kaffraria« (Lond. 1856).
Im Krimkrieg erhielt er als Generalleutnant das Kommando der 4. Division der englischen Truppen und fiel in der Schlacht bei Inkjerman. ¶