Câteau
-Cambrésis
,
Le
[* 2] (spr. kattoh kangbressih), auch schlechthin
Le Câteau genannt
(Castrum Cameracense), Hauptstadt
des Kantons Câteau
-Cambrésis
(159,18 qkm, 17 Gemeinden, 31052 E.) im
Arrondissement
Cambrai des franz. Depart. Nord, am Scheldezufluß
Selle
und an den Linien
Paris-Erquelines der Nordbahn und
Cambrai-Catillon der Anschlußbahnen, hat (1891) 10544 E.,
ein Kommunal-Collège, einen Gewerberat, ein
Krankenhaus
[* 3] (Hôpital Paturle), eine
Statue des Marschalls Mortier; bedeutende
Woll- und
Baumwollspinnereien, viele Merino-, Shawl-, Wollzeug- und Seidenfabriken, Bierbrauereien, Gerbereien, Kalkbrennereien
und lebhaften
Handel mit
Kohlen,
Eisen
[* 4] und
Wein. – Câteau
-Cambrésis
ist ein alter Ort und hat seinen
Namen von dem Chateau
Ste. Marie, das ums J. 1000 Herluin, der
Bischof von
Cambrai, gebaut und dessen Überrest man in eine
Spinnerei verwandelt hat.
Die frühern Befestigungen um den Mont-Plaisir sind zerfallen. Historisch bekannt ist der Ort durch den Friedensschluß, der hier, nach den im Okt. 1558 in dem Kloster Cercamp eröffneten Unterhandlungen, 2. und zwischen Frankreich einerseits, Spanien [* 5] nebst England und Savoyen andererseits stattfand: Frankreich gewann im Nordosten, opferte Italien; [* 6]
Spanien trug moralisch den Sieg davon;
England gab Calais [* 7] auf, Savoyen wurde seinem Herzog zurückgegeben, franz. Prinzessinnen schlossen eine span. und eine savoyische Heirat ab;
Heinrich Ⅱ. und Philipp Ⅱ. wandten sich von da
ab der Bekämpfung der
Protestanten zu. 1642 nahmen die
Franzosen Câteau
-Cambrésis
und schleiften die Festungswerke. Am schlugen
bei Câteau
-Cambrésis
die
Österreicher unter dem Prinzen von Coburg,
[* 8] 26. April unter
Schwarzenberg die
Franzosen. –
Vgl. de Ruble, Le traité
de Câteau
-Cambrésis
(Par. 1889).
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