(spr. -stilljo), 1)
DiegoEnriquez de,
Kaplan und Chronist
Heinrichs IV. von
Kastilien, geboren zu
Segovia, ward
von jenem zu wichtigen Unterhandlungen verwendet. Seine
Chronik erzählt die Begebenheiten der ganzen Regierungszeit
Heinrichs
IV. (1454-74) in einem einfachen, fast trocknen
Stil; sie erschien in der von der königlichen
Akademie
der Geschichte veranstalteten Sammlung der span.
Chroniken
(Madr. 1787). Außerdem hat man von ihm ein allegorisches Gedicht,
eine
Vision auf den
TodAlfons' V. von
Aragonien (hrsg. von
Ochoa, mit den Gedichten des
Marquis de
Santillana, Par. 1844).
2)
Alonso del Castillo-Solorzano, span.
Novellen- und Komödiendichter, blühte zwischen 1624 und 1649 und erwarb
sich namentlich durch die Schelmenromane: »El Bachiller Trapaza« und »Garduña
de
Sevilla«,
[* 3] von denen noch in neuester Zeit
(Madr. 1846-48) illustrierte
Ausgaben erschienen, einen litterarischen
Namen. Unter
seinen übrigen zahlreichen
Novellen sind die bekanntesten unter den
Titeln: »Quinta de
Laura« (1625) und
»Alivios de Casandra« (eine Sammlung von
Novellen,
Schauspielen und Gedichten, zuerst 1610) erschienen;
andre sind enthalten
in den »Jornadas alegres« (1626) und
»Noches de placer« (1631).
Eine Auswahl derselben findet sich in der »Coleccion de novelas
escogidas«
(Madr. 1788-1791). Unter seinen
Lustspielen fanden »El marques del Cigaral« und
»El Mayorazgo« (beide im Bd. 45 der
Madrider »Biblioteca de autores españoles« abgedruckt) den meisten
Beifall.
3)
Andres del, span. Novellendichter, Zeitgenosse des vorigen, stammte aus
Brihuega bei
Toledo
[* 4] und verfaßte in der damals herrschenden
gezierten Schreibart sechs
Novellen, die unter dem
Titel: »La mogiganga del gusto« (zuerst
Saragossa
[* 5] 1641)
erschienen. Eine derselben: »La muerte del avariento y
Guzman de
Juan deDios«, ist im Bd. 33 der »Biblioteca
de autores españoles« abgedruckt.
4)
JuanIgnazioGonzalez del, span. Dichter, der zu Anfang dieses
Jahrhunderts in
Cadiz
[* 6] lebte und daselbst durch
Sainetes (komische
Szenen fürZwischenakte) große Beliebtheit gewann. Sie zeichnen sich durch treue
Beobachtung der
Sitten
des andalusischen
Volkes und heitere
Satire aus. Am bekanntesten davon sind: »El soldado fanfarron«, »La
Galiada« und »La mujer corregida y marido desengañado«. Eine Sammlung
derselben gab A.
de Castro
(Cadiz 1845, 4 Bde.) heraus.