Castillo
-Solórzano
(spr. -illjo), Alonso de, span. Dichter, der zwischen 1624 und 1649 wirkte. Vorzüglich die Schelmenromane «El Bachiller Trapaza» und die «Garduña de Sevilla» [* 2] sind so beliebt geworden, daß noch in neuester Zeit (Madr. 1846–48) illustrierte Ausgaben davon veranstaltet wurden. Seine übrigen, zum Teil sehr freien Novellen im engern Sinne sind in die Rahmenerzählungen «Quinta de Laura» («Landhaus der Laura», 1649) und «Alivios de Casandra» («Erholungen der Casandra», 1640),
«Jornadas alegres» (1626),
«Tardes entretenidas» (1625) und «Noches de placer» (1631) eingefügt. Elf seiner Erzählungen figurieren in der «Colecion de novelas escogidas» (Madr. 1788–91),
drei in der «Biblioteca de autores españoles». Unter seinen Komödien sind die bekanntesten «El marques del Cigarral», ein Stück, das lange irrtümlich Moreto zugeschrieben wurde und das Corneille nachgeahmt hat, und «El Mayorazgo» («Das Lehngut»); beide finden sich in der von Mesonero Romanos besorgten Ausgabe der «Dramáticos contemporáneos de Lope de Vega.» (Bd. 45 der Madrider «Biblioteca de autores españoles»). All dies, ebenso wie seine witzigen Gedichte («Donaires del Parnaso», 1624–25),
gehört zum schätzbaren Mittelgut der Zeit. Vier Novellen der «Alivios de Casandra» sind in Scarrons «Roman comique» benutzt.