Castelnau
(spr. -noh), Francis Comte de, franz. Forschungsreisender und Naturforscher, geb. 1812 zu London, [* 2] bereiste 1837–41 das Gebiet um die canad. Seen Nordamerikas, die Vereinigten Staaten [* 3] und Mexiko [* 4] und leitete 1843–47 die von der franz. Regierung zur Erforschung des äquatorialen Südamerika [* 5] ausgesandte Expedition; letztere ging von Rio [* 6] de Janeiro nach Goyaz, von hier nördlich den Araguaya hinab, den Tocantins nach Süden hinauf, von Goyaz westlich über Cuyaba zum großen Sumpf Jarayes, untersuchte den obern Paraguay [* 7] und die Wasserscheide zwischen den Stromgebieten von Paraguay und des Madeira [* 8] und erreichte über Chuquisaca und Potosi Lima; [* 9] auf der Rückkehr, welche über Cuzco erfolgte, fuhr man den Ucayali und den Amazonas hinab nach Para.
Die
Beschreibung dieser sowohl in geogr. als auch in naturwissenschaftlicher Hinsicht ergebnisreichen
Reise erschien u. d. T. «Expédition dans
les parties centrales de l'Amérique du Sud, de Rio de Janeiro à Lima et de Lima au Para. Histoire du
voyage» (6 Bde., Par. 1850–51);
dazu gehören 6
Atlanten und Tafelwerke (1850–61). Später wurde Castelnau
nacheinander franz.
Konsul in
Bahia,
[* 10] in der
Kapstadt
[* 11] und in
Singapur,
[* 12] 1862 franz. Generalkonsul zu Melbourne,
[* 13] wo er starb.