Castellon
(spr. -stelljon), span. Provinz im Königreich Valencia, [* 2] grenzt im N. an die Provinz Tarragona, im N. und W. an Teruel, im S. an Valencia, im O. mit geradliniger Küste ohne alle Einbuchtungen an das Meer und hat einen Flächenraum von 6336 qkm (115 QM.). Sie ist zum größten Teil, namentlich im W. und NW., ein wildromantisches Bergland und enthält unter anderm die Bergmassivs der Peña Golosa (1811 m) und der Muela de Arès (1313 m), dagegen nur kleine Ebenen, darunter die reichbewässerte, fruchtbare Plana um die Provinzialhauptstadt, welcher dieselbe ihren Beinamen verdankt.
Die Gewässer fließen von den Bergen [* 3] einerseits durch den Bergantes dem Ebro, anderseits aber durch eine Reihe von Küstenflüssen, insbesondere Mijares mit Monlleo und Palancia, direkt dem Meer zu. Die Bevölkerung [* 4] beträgt (1878) 283,981 Einw. (1883 beinahe 300,000), d. h. 46 pro QKilometer. Der Haupterwerbszweig ist die Landwirtschaft, welche namentlich im O. und S. sehr ergiebig ist und Getreide, [* 5] Obst und Südfrüchte (Orangen, Feigen, Johannisbrot), Wein und Öl liefert.
Die reichen Bergwerkslager sind wenig benutzt; einige
Eisen- und Kupferwerke, Papierfabriken,
Webereien, Sparteriewarenerzeugung,
Steingut- und Fayencefabriken repräsentieren die
Industrie der
Provinz. Außerdem wird etwas
Fischerei,
[* 6] Schiffahrt und
Handel, insbesondere Ausfuhr von
Wein,
Orangen und
Feigen, betrieben.
Mineralquellen finden sich ziemlich häufig.
Die
Provinz wird von der
Eisenbahn
Barcelona-Valencia durchzogen und zerfällt in acht
Gerichtsbezirke (darunter
Morella,
Nules,
Segorbe,
Vinaroz). - Die Hauptstadt Castellon
de la
Plana liegt inmitten der erwähnten stark bevölkerten, vom
Mijares und zahlreichen
Kanälen bewässerten
Ebene, nahe dem
Meer, an der
Eisenbahn, hat eine
Kirche mit schönen Gemälden, ein
Institut und (1878) 23,393 Einw., welche
Leinen, Hausgewebe und
Seilerwaren erzeugen und
Handel mit
Wein und
Südfrüchten betreiben.
Castellon
ist Sitz eines
Gouverneurs. Hafenort ist
Grao.