Branco, Distriktshauptstadt in der portug. Provinz Beira, auf einer Anhöhe über dem Konsul gelegen, mit alten
Mauern und Türmen, einem verfallenen Kastell und (1878) 7464 Einw., welche Wollweberei, Wein- und Branntweinhandel betreiben;
Bischofsitz. Der Ort ist römischen Ursprungs und der ganze Distrikt reich an Überresten aus der Römerzeit.
Camillo, portug. Schriftsteller, geb. 10. März 1826 zu
Lissabon, lebt zurückgezogen seinen Studien und litterarischen Beschäftigungen auf einem Landgut in der Provinz Minho. Castello-Branco ist
der populärste und zugleich nationalste unter den modernen Romandichter Portugals. Zu den gelesensten
von seinen Romanen, die mehr als 100 Bände füllen, gehören: »Onde està a felicidade?«, »Scenas
contemporaneas«, »Aventuras d'um boticario d'aldea«, »Queda d'um anjo«, »O marquez de Torres Novas«, »No bom Jesus do monte«, »O
judeu«, »A bruxa do monte Cordova«, »Brilhantes do Brasileiro« etc.
Unter seinen Gedichten behauptet die »Um livro« (1854)
betitelte Sammlung die erste Stelle; unter seinen Dramen, die übrigens keinen Bühnenerfolg hatten, sind »Espinhos e flores«,
»A bençoadas lagrimas« und »O
morgado de Fafe« hervorzuheben.
Auch wertvolle litterarhistorische Studien über Gil Vicente, Sa de Miranda, Camoens, Fr. Manoel
de Mello u. a. hat Castello-Branco veröffentlicht.
Branco.
1) Distrikt in der portug. Provinz Beira, hat 6621,03 qkm und (1881) 178164 E., d. i. 27 auf 1 qkm. – 2) Hauptstadt des Distrikts
Castello Branco, auf einem Plateau in 477 m Höhe, Sitz eines Bischofs, hat (1878) 7464 E., Post, Telegraph, betürmte
Mauern, auf der höchstgelegenen Stelle ein verfallenes Schloß, zahlreiche Reste
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
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aus der Römerzeit;
Fabrikation von Wollstoffen,Wein- und Branntweinhandel.
Camillo, seit 1885 Visconde de Correia Botelho, portug. Schriftsteller,
geb. 16. März 1826 zu Lissabon, lebte seit 1862 zurückgezogen auf einem Landgute San Miguel-de-Seïde in der Provinz Minho, mit
Dichtwerken und litterarhistor. Studien beschäftigt und starb 6. Juni 1890. Was der überaus fruchtbare Dichter
an Poesien, Schauspielen und besonders an Romanen herausgegeben hat, ist Gemeingut aller Gebildeten in Portugal. Den Sittenroman
sowie den historischen hat er für sein Land eigentlich erst geschaffen.
Die Menschen, die Natur, die Lebensgewohnheiten, Feste, Spiele und Intriguen, welche er schildert, alles ist durch und durch
portugiesisch, und das macht den Wert seiner Werke aus, die, vom künstlerischen Standpunkt aus betrachtet,
oft viel zu wünschen übrig lassen. Die bedeutendsten seiner Romane sind: «Amor de perdição» (1862 u. ö.),
«Amor de salvação»
(1864 u. ö.) und «O retrato de Ricardina».
Viel gelesen wurden auch: «Onde está a felicidade ?» (Porto 1857),
«Mysterios de Lisboa» (1854–55),
«Scenas contemporaneas», «O
sangue», «Aventuras d'um boticario d' a1dea», «A
engeitada» (1866),
«Queda d' um anjo» (1866),
«O marquez de Torres Novas», «No bom Jesus do monte», «A bruxa do monte Cordova»,
«O judeu», «Brilhantes do Brasileiro»,
«O Brazileiro de Prazins». Seine Dramen haben keinen großen Erfolg gehabt. Die besten sind: «Espinhos
e Flores» (1857),
«Abençoadas lagrimas» und «O
morgado de Fafe». Von seinen Gedichten haben den größten Wert die «Um
Livro» betitelten (1858 u. ö.). Eine Gesamtausgabe seiner Werke ist im Erscheinen (Lissabon,
seit 1887). –
Vgl. Serpa Pimentel, O Romance de um Romancista. (Lissab. 1890–92);
J. P. de Lima Calheiros,
Catalogo das Obras de Castello-Branco Castello-B. (Porto 1889);
Romero Ortiz, La literatura portuguesa en el siglo ⅩⅨ (Madr. 1870).