Castagnetten
(ital., spr. -anjetten), kleine Klappern, bestehend
aus zwei Holzstückchen von der Gestalt halber Kastanienschalen, die durch ein
Band
[* 2] verbunden sind, das man um den Daumen
wickelt. Indem man die übrigen Finger schnell an ihnen abgleiten läßt, entsteht ein tremolierender
Ton, besonders zur Markierung des Rhythmus beim Tanze geeignet. Etwas Ähnliches war das Krotalon (s. d.)
der Alten. Die Castagnetten
stammen wahrscheinlich aus dem
Orient, wo sie als Nakkâra beim Tanzen sehr beliebt sind, und kamen durch
die Mauren nach
Spanien,
[* 3] wo sie den
Namen Castañetas und Castañuelas wegen ihrer
Ähnlichkeit
[* 4] mit Kastanien
erhielten. Besonders häufig sind sie in
Spanien, in Südfrankreich und Süditalien,
[* 5] namentlich sind sie für span. und neapolit.
Tänze (Bolero,
Tarantella) bezeichnend.
Meister im
«Schlagen" der Castagnetten
sind die Andalusier.