Als die Revolution vom zu gunsten der Konstitution von 1820 ihn wieder stürzte, zog er sich
von den öffentlichen Angelegenheiten zurück, beteiligte sich aber bei der unglücklichen Gegenrevolution vom
mußte nach England fliehen und kehrte erst auf die von der Königin ausgesprochene Amnestie hin nach Portugal zurück. Obgleich
verleumdet und von der Menge sogar am Leben bedroht, hielt Carvalho furchtlos in Portugal aus, war an der Herstellung
der Pedristischen Charte durch die Empörung zu Oporto 1842 beteiligt und trat wieder in den Staatsrat. Er starb
(spr. -wálju), Jozé da Silva, portug. Staatsmann,
geb. in der ProvinzBeira, studierte zu Coimbra seit 1800 Rechtswissenschaft, ward aber wegen freiheitlicher Gesinnungen
von Polizei und Inquisition verfolgt und gelangte erst 1810 zu einer Anstellung als Richter. In seiner spätern
Stellung, seit 1814, als Juiz dos orphãos (Richter, der für Waisenkinder sorgt) sowie als Berichterstatter bei den Kriegsgerichten
der Provinz begann Carvalho seine polit.
Laufbahn. Er gehörte zu der im Dez. 1817 gestifteten Verschwörung, die im Aug. 1820 in die Revolution von Oporto ausschlug,
ward Mitglied der 24. Aug. proklamierten Provisorischen Regierung und von den 1821 versammelten Cortes in
die bis zur Ankunft des Königs Johann Ⅵ. bestellte Regentschaft berufen. Der König erhob ihn (1821) zum Justizminister,
welche Stelle er bis zur Gegenrevolution von 1823 bekleidete. Der Sieg der absolutistischen Partei zwang ihn zur Auswanderung
nach England.
Nach Johanns Ⅵ. Tode und der Erteilung der konstitutionellen CharteDom Pedros kehrte er nach Portugal zurück,
wo er jedoch ohne Anstellung blieb. Die Vernichtung dieser Verfassung und die UsurpationDomMiguels nötigte ihn abermals zur
Flucht nach England, wo er für die Expedition gegen DomMiguel die größte Thätigkeit entwickelte. Er folgte
dann dem Kaiser auf die Azoren und wurde kurz nach der Landung in Portugal Direktor der Civilverwaltung bei der Armee und Präsident
des Tribunals der Justiz und des Krieges. Im Dez. 1832 übernahm er unter den schwierigsten Verhältnissen das Finanzministerium
und wirkte für die entscheidende Expedition nach Algarve.
Als endlich Lissabon
[* 9] den Pedristen seine Thore geöffnet hatte, blieb Carvalho Finanzminister und erwarb sich
als solcher so wesentliche Verdienste, daß man ihn, als er gegen Ende 1835 durch Intriguen verdrängt worden, schon nach
wenigen Monaten wieder ins Finanzministerium berufen mußte. Die Revolution vom zu Gunsten der Verfassung von 1820 und
zur Vernichtung der CharteDom Pedros vertrieb ihn von allen seinen Ämtern. Als eifriger Chartist nahm er teil an der mißglückten
Gegenrevolution vom und mußte noch einmal in England ein Exil suchen, bis ihm die Amnestie die Rückkehr gestattete.
Bei der
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
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Herstellung der Pedristischen Charte durch die Empörung zu Oporto war auch Carvalho beteiligt, trat dann wieder in den Staatsrat
und starb
(spr. -wálju), Karoline, genannt Felix Miolan, franz.
Sängerin, geb. Gattin des Operndirektors LéonCarvalho, war seit 1850 die berühmteste Vertreterin lyrischer Sopranpartien
in der franz. Oper.