Cartellier
(spr. -ĭeh), Pierre, franz. Bildhauer, geb. zu Paris, [* 2] trat in das Atelier von Bridan, wurde aber durch den frühen Tod des Vaters genötigt, sich seinen Unterhalt durch kunstgewerbliche Zeichnungen zu erwerben. Sein erstes Werk, das seinen Namen bekannt machte, war die Statue der Keuschheit (in Marmor, 1808); darauf folgte die Statue des Aristides und die Kolossalstatue Vergniauds (1805). Nachdem er 1810 am Haupteingang des Louvre ein vorzügliches Basrelief, darstellend: Die Ruhmesgöttin Kränze verteilend, ausgeführt hatte, schuf er 1811 für die École de droit zu Paris die Statue Napoleons Ⅰ. als Gesetzgeber (jetzt im Museum zu Versailles), [* 3] an dem Arc de Triomphe du Carrousel in Paris das Basrelief: Kapitulation des österr.
Generals Mack bei Ulm; [* 4] ferner 1814 die Marmorstatue des Generals Valhubert für die Stadt Avranches, 1819 die des Generals Pichegru (im Museum zu Versailles). Sodann ist von seiner Hand [* 5] die kolossale Bronzestatue Ludwigs ⅩⅤ. (1818) zu Reims, [* 6] an Stelle des zur Zeit der Revolution zerstörten Originals von Pigalle; Pallas Athene [* 7] läßt den Ölbaum hervorsprießen (1822; Museum in Versailles), sowie das Grabdenkmal der Kaiserin Josephine (1825) in der Kirche zu Rueil. Er starb in Paris. Aus seiner Schule sind eine Reihe von franz. Bildhauern hervorgegangen, unter denen sich besonders Dumont, Rude und Lemaire einen Namen gemacht haben.–
Vgl. Emeric
David, Notice historique
sur Cartellier
statuaire (Par. 1836).