Carrier
(spr. karieh), Jean Baptiste, Mitglied des franz. Nationalkonvents, geb. 1756 in dem Dorf Yolai bei Aurillac in der Auvergne, war Prokurator, als er 1792 zum Mitglied des Konvents gewählt ward. Hier schloß er sich der Bergpartei an und gehörte zu ihren wütendsten Fanatikern. Am berüchtigtsten machte er sich durch sein Auftreten in Nantes, [* 2] wohin er im Oktober 1793 als Kommissar des Konvents geschickt wurde. Auf seinen Vorschlag wurden die Gefangenen in Masse hingerichtet, meist in der Weise, daß man sie auf Barken, deren Boden durch eine Klappe geöffnet werden konnte, in den Fluß setzte.
Diese Ersäufungen nannte Carrier
Noyades, Baignades,
Déportations vertikales oder
Mariages républicains (republikanische
Heiraten), letzteres, weil man meist zwei
Personen, eine männlichen und eine weiblichen
Geschlechts, zusammenband. Außerdem
fanden massenhafte Erschießungen statt. Während seiner viermonatlichen Thätigkeit sollen so 16,000
Menschen ums
Leben gebracht
worden sein. Nach
Robespierres
Sturz wurde auf Veranlassung des
Prozesses mehrerer von Carrier
dem
Revolutionstribunal überwiesene
Einwohner von
Nantes eine Untersuchung gegen ihn eingeleitet und Carrier
mit zweien seiner Helfershelfer guillotiniert.