Carrēr,
Luigi, ital. Dichter, geb. zu
Venedig,
[* 2] studierte daselbst, zu
Treviso und
Padua,
[* 3] wurde 1830 Professor
der
Philosophie in
Padua, siedelte 1844 als Professor an der
Technischen Schule nach
Venedig über, ward dann dort Direktor des
Museo Correr und starb Carrer
zählt zu den namhaftesten neuern ital.
Dichtern. Der Einfluß
Ugo
Foscolos ist in allen seinen Werken sichtbar. Seinen Ruf begründete er durch die"Poesie"
(Padua
1831; beste Ausg. Flor. 1856),
denen er «Prose e poesie» (4 Bde., Vened. 1837) und «Apologhi» (ebd. 1841) folgen ließ. Sein gelesenstes Werk ist «L' anello di sette gemme» (ebd. 1838),
wo er Geschichte und
Sitten
Venedigs dichterisch schildert. Am glücklichsten ist Carrer
als
Lyriker, namentlich in
Oden und
Hymnen, ursprünglich in der
Ballade, die er nach deutschem Vorbilde in den «Ballate» (Vened.
1838) auf ital.
Boden verpflanzte. Eine Auswahl seiner prosaischen
Schriften, «Prose», erschien (2 Bde.,
Florenz)
[* 4] 1855. Außerdem erwarb sich Carrer
durch die Herausgabe älterer und neuerer Werke der ital.
Litteratur sowie durch litterar.-kritische
Arbeiten Verdienste. Zu letztern gehört «Saggio sulla vita e sulle opere
di Carrer
Goldoni» (3 Bde., Vened.
1824),
zu erstern die Ausgaben der «Poesie» Foscolos (ebd. 1840),
der «Rime» Petrarcas (2 Bde., Padua 1826–27),
der «Lirici italiani del
secolo ⅩⅥ» (Vened. 1836, mit Anmerkungen) u. s. w.
Geschätzt ist sein «Discorso» über T.
Tasso im 3.
Bande der
Paduaner
Ausgabe der «Gerusalemme liberata» (1827–28). Mit Federici
gab Carrer
ein «Dizionario di conversazione e letteratura» (Vened.
1837–40) heraus. –
Vgl. Veludo, Dell'ingegno e degli scritti di Luigi Carrer
(Vened. 1851);
Venanzio,
Della vita e delle opere di Luigi Carrer
(ebd. 1854).
^[]