Carrageen-Moos
(Caragaheen-Moos), auch Wurmmoos, Irländisches Perlmoos, Gallertmoos oder Knorpeltang, besteht vorwiegend aus einer zur Gruppe der Rhodophyceen gehörigen Alge, Chondrus crispus Lyngb. (Sphaerococcus crispus Ag., s. Tafel: Algen Ⅰ, [* 1] Fig. 10), die im Atlantischen Ocean und in der Nordsee häufig auf Felsen wächst. Der Thallus dieser Pflanze besteht aus wiederholt gabelig verzweigten, meist abgeplatteten Ästen von roter oder violetter Farbe und knorpeliger Beschaffenheit. In kochendem Wasser quillt er zu einer Gallerte auf.
Außer der genannten Alge finden sich meist in der in den Handel kommenden Drogue Arten aus der verwandten Gattung Gigartina, besonders Gigartina mammillosa Ag. und Gigartina acicularis Lam., bei welchen die Zweige des Thallus gewöhnlich cylindrisch und nicht abgeplattet sind; ferner kommen in dem Carrageen-Moos noch Arten der Gattung Corallina (s. d.), Cladostephus verticillatus Ag. sowie zahlreiche andere Rhodophyceen vor, die einen ähnlichen knorpeligen Thallus wie Chondrus und Gigartina besitzen.
Das Carrageen riecht schwach nach Jod und schmeckt ungereinigt widerlich salzig. Es enthält, wie alle Seetange, viel Schleim sowie Jod- und Bromsalze. In süßem Wasser ausgewaschen ist es fast geruch- und geschmacklos. Es wird namentlich an den westl. und nördl. Küsten Irlands gesammelt, über England in den Handel gebracht und teils in Wasser, Milch oder Fleischbrühe abgekocht, teils in Gallertform als reizmilderndes, einhüllendes und zugleich schwach nährendes Mittel bei Hustenreiz und Durchfällen angewendet. Das Carrageen-Moos wird auch mehrfach technisch benützt, z. B. in der Buchbinderei zum Mar-
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morieren, ferner zum Klären von Bier, zu Weberschlichte (s. Carrageen-Schlichte), zur Appretur u. s. w. – Ostindisches Carrageen-Moos ist soviel wie Agar-Agar (s. d.).