Carolus
(Carolus
-Dollar, Carolus
-Piaster), der ältere spanische oder
Säulenpiaster (s. d.), insbesondere der unter
Karl III.
und
Karl IV. geprägte
Piaster. Die vor 1772 geprägten waren gesetzmäßig 4,4318 deutsche
Goldmark, die
nach dem
Gesetz von 1772 geprägten 4,3979 Mk. Diese ältern spanischen
Piaster sind meist nach
Afrika,
[* 2]
Ostindien
[* 3] und namentlich
nach
China
[* 4] und
Japan ausgewandert, wo sie Carolus
, auch
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Altkopfthaler genannt werden. Am beliebtesten ist der Piaster mit dem Gepräge Carolus'
IV., welchen die Araber Abuarba (Vater
der vier) nennen. In Abessinien, Kordofan und in ganz Nordafrika wurden nur Piaster von diesem Gepräge genommen. In Amoy, Futschou
und in den Seidendistrikten bildet der Carolus
fast die einzige Kurantmünze. Auch in Schanghai
[* 6] wurde früher
der Carolus
, hier Schanghaidollar genannt, von den fremden Kaufleuten fast allein angenommen. Bei der starken Nachfrage nach dieser
Münze in den Seidendistrikten wurde dieselbe fast doppelt so hoch gerechnet als der mexikanische Piaster. Es sind daher viele
Carolus
-Dollars von Privaten, namentlich in Marseille,
[* 7] heimlich nachgemünzt und importiert worden, da sie oft
30-40 Proz. über den Silberwert bezahlt wurden.
In der neuern Zeit verschwinden indes die Carolus
immer mehr gegenüber den mexikanischen Piastern, und in China werden sie nicht
mehr bevorzugt. Schanghai rechnet jetzt meist nach Taels, einem Rechnungstael, der etwa 2¾ Proz. höher steht als der
Regierungs- (Haikuan-) Tael und 6,1643 Mk. gleichzurechnen ist. Im übrigen China rechnet man jetzt meist nach mexikanischen
Piastern, von denen gleich dem Carolus
720 Stück zu 1000 Taels gerechnet werden, obschon nach Untersuchungen 652 mexikanische Dollar
nur 642 Carolus-
Dollar gleich sein sollen.