Carnallīt,
ein nach
Rud. von
Carnall benanntes Mineral, das in der obersten
Region des
Staßfurter Steinsalzlagers, der
Carnallit
region, ferner zu
Kalusz in Galizien, zu Maman in
Persien
[* 2] sich als grobkörnig-krystallinisches
Aggregat von rhombischen
Individuen findet, im reinen Zustande ungefärbt und wasserklar ist, muscheligen
Bruch zeigt und spec.
Gewicht von 1,615 hat. Meist ist es jedoch durch mikroskopische
Schuppen von Eisenglimmer rot gefärbt; andere fremde Einwachsungen
sind äußerst kleine Kryställchen von Quarz,
Anhydrit,
Eisenkies,
[* 3]
Boracit, auch kommen flockige Gebilde von organischer
Substanz
darin vor. Es besteht aus 27 Proz.
Chlorkalium, 34 Proz.
Chlormagnesium und 39 Proz. Wasser (KCl + MgCl2
+ 6aq) ^[(KCl+MgCl2 + 6aq)]; häufig ist etwas Kalium durch Natrium ersetzt.
Der Carnallit
ist für die Gewinnung der Kalisalze ein überaus wichtiger Körper geworden. An der Luft zerfließt
er; in Wasser ist er leicht löslich, beim Betropfen damit zerlegt er sich in
Chlorkalium, das sich krystallinisch
ausscheidet, und in aufgelöst bleibendes
Chlormagnesium. Aus dem
Chlorkalium stellt man schwefelsaures Kalium, kohlensaures
Kalium
(Pottasche) und andere für
die Industrie und
Agrikultur bedeutungsvolle Kaliumverbindungen dar.