Carmagnola
(s. d.) und besonders bekannt durch das franz. Revolutionslied Carmagnole (s. d.).
Carmagnola
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Carmagnola
(s. d.) und besonders bekannt durch das franz. Revolutionslied Carmagnole (s. d.).
Carmagnola
(spr. -manjohla), ital. Feldherr, eigentlich
Francesco
Bussone, geb. um 1390 als Sohn eines
Bauern zu Carmagnola
in der Markgrafschaft Saluzzo, diente zuerst als
Söldner unter Facino
Cane, Herrn von
Alessandria und
Regenten von Mailand,
[* 3] trat dann zu dessen Nachfolger Filippo Maria Visconti
über und schwang sich durch
Mut und Gewandtheit rasch bis zum Feldherrn von Mailand empor. Er kämpfte mit
Glück in der
Lombardei
(1416 und 1417), unterwarf Genua
[* 4] (1421), besiegte die
Schweizer (1422); dafür ernannte ihn Visconti zum
Grafen von
Castelnuovo
und gab ihm seine Tochter zur Gemahlin.
Bald aber wurde Carmagnola
beim
Herzog verleumdet und von diesem zurückgesetzt, sodaß er nach
Venedig
[* 5] flüchtete und dort 1426 unter
Francesco
Foscari an die
Spitze der Landmacht
Venedigs und der
Truppen des verbündeten
Florenz
[* 6] trat. Er nahm
Brescia, schlug die
mailänd. Führer Carlo
Malatesta und Niccolo Piccinino und zwang 1431 F. M. Visconti zur Herausgabe seiner
eingezogenen
Güter und bisher gefangen gehaltenen Familie. Als darauf Carmagnola
in dem neu ausgebrochenen
Krieg Mißerfolg hatte,
ließ die Republik, welche Verrat argwöhnte, ihn nach
Venedig locken und als Verräter enthaupten. Seine wirkliche
Schuld ist aber keineswegs festgestellt. Manzoni hat
C.s
Schicksale 1820 in einem
Trauerspiele dargestellt.
–
Vgl. Barlan, Il conte
Francesco Carmagnola
(Flor. 1855);
Battistella, Il conte Carmagnola
, studio storico con documenti inedite (Genua
1889).