(ital.), eigentlich Nächsten- oder Christenliebe,
Barmherzigkeit; in der bildenden
Kunst technischerAusdruck
für
Darstellungen der Mutterliebe. Als solche kommt die Carità zuerst meist als einzelne allegorische
[* 1]
Figur
vor; später erscheint sie ausschließlich als Gruppenbild, nämlich als ernste, holde
Mutter, die ihre
Kinder nährt, pflegt
und liebevoll beschirmt. So hat die CaritàAndrea del
Sartos einen
Knaben an der
Brust, ein andrer labt sich
an
Früchten, die sie ihm reicht, und ein dritter schlummert unter ihren
Augen. Die
Renaissance hat diesen
Stoff mit Vorliebe
gewählt. Von neuern
Darstellungen sind die von
Kaulbach, von
Cornelius (in einem der
Kartons für den
Campo santo in
Berlin)
[* 3] und
die des
FranzosenDubois (s. Tafel
»Bildhauerkunst
[* 4] X«,
[* 5] Fig. 10) sehr bekannt geworden.
(ital.), Caritas (lat.), d. h.
Liebe, besonders Mutterliebe, in der bildenden Kunst Ausdruck für die Darstellungen der Mutterliebe. Zuerst kommt die Carità als
einzelne allegorische
[* 6]
Figur neben den übrigen Tugenden vor, später erscheint die Carità ausschließlich
als Gruppenbild, eine liebevolle Mutter mit ihren Kindern. Ein schönes Beispiel dieser letztern Auffassung bietet die Predella
zu Raffaels Grablegung Christi und die Carità von Andrea del Sarto (Paris,
[* 7] Louvre). Neuere Darstellungen der Carità sind von Kaulbach,
von Cornelius (Karton) und plastisch von Dubois ausgeführt am Grabmal des Generals Lamoricière in Nantes.
[* 8]