Carignano
(spr. -injahno, im frühern Mittelalter Carnianum, auch Carinianum), Stadt in der ital. Provinz und im Kreis Turin, links am Po, in fruchtbarer, aber feuchter Gegend, hat Post und Telegraph, Dampftrambahnverbindung nach Turin (18 km), Carmagnola und Moretta, (1881) 4442, als Gemeinde 7151 E., mehrere Paläste und Kirchen, darunter San Giovanni Battista, von Alfieri 1766 erbaut, die Kirche des alten Klosters der heil. Klara, das Grabmal der Bianca Paläologos. der Gemahlin Karls Ⅰ., in Santa Maria delle Grazie, und einen von Arkaden umgebenen Marktplatz, ferner Seidenbau und Seidenindustrie. ‒ Carignano fiel nach dem Tode des Fürsten Ludovico von Acaia (1418) an die Grafen von Savoyen. Nach dem Regentschaftskriege in Piemont legte Emanuel Ⅰ. seinem jüngsten Sohne, dem Fürsten Tommaso, den Titel eines Fürsten von Carignano bei und gab ihm Stadt und Gebiet als Apanage. Der Fürst Tommaso-Carignano wurde Stammvater der jetzt regierenden ital. Königslinie.