Carex
L. (Riedgras, Segge), Gattung aus der Familie der Cyperaceen, enthält mehr als 400 Arten ausdauernder, grasartiger Kräuter, die meist den kalten und gemäßigten Zonen angehören. Sie sind bald von dicht rasenförmigem Wuchs, bald mit kurz oder lang kriechenden, oft sehr verästelten oder Ausläufer treibenden Rhizomen. Die knotenlosen, markigen blühenden Halme sind aufrecht, mehr oder minder dreikantig, abwärts an den Kanten meist von kleinen Zähnen rauh, selbst schneidend wie auch die schmalen, lang zugespitzten Blätter.
Die
Blüten sind getrennten
Geschlechts, stehen zusammen, gemischt, in einer
Ähre oder in
Ährchen
[* 2] gesondert oder in besondern
Ähren. Die
Frucht ist eine Schließfrucht, deren
Same nicht wie bei den
Gräsern mit der Fruchthülle verwachsen
ist. Die
Riedgräser wachsen überall auf morastigen, sogen. sauren
Wiesen und geben für die
Tiere meist ungenießbares (saures)
Gras. Einige mit kriechenden
Wurzeln versehene
Arten dienen zur
Befestigung sandigen und sumpfigen
Bodens, wie besonders Carex
arenaria
L.
(Sandriedgras,
Sandsegge, rote
Quecke, deutsche
Sassaparille), mit über fußhohem
Halm und mit kriechendem,
sich weithin verbreitendem
Wurzelstock, der 3-5
cm auseinander liegende, nur wenig verdickte, spärlich bewurzelte
Knoten zeigt,
woran trockne, häutige Blattscheiden und haardünne Wurzelfasern sitzen, wächst
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hauptsächlich aus den Dünen der Nord- und Ostsee, in England, Finnland, Island,
[* 4] dann auch in trocknem Sand bis in das Innere Norddeutschlands.
Der graugelbliche Wurzelstock war als Rhizoma (Radix) Caricis offizinell. Er riecht frisch schwach gewürzhaft, ist getrocknet
geruchlos, schmeckt schwach süßlich-bitterlich und enthält neben Harz und ätherischem Öl viel Stärkemehl.
Er wurde durch Gleditsch als blutreinigendes, diuretisches Mittel eingeführt, wird jetzt aber nur noch wenig benutzt. Carex
brizoides
L. (Alpengras, Seegras, Waldhaar, Rasch), ein in Süd- und Südwestdeutschland stellenweise sehr häufig vorkommendes Riedgras
mit dünnem, ästigem, kriechendem, einzelne Halme treibendem Wurzelstock, wird als Polstermaterial so stark benutzt, daß
in einzelnen Waldungen des Rheinthals das Einkommen aus dieser Nebennutzung den Ertrag aus der Holzproduktion
übersteigt. Dort findet sich das Gras in den Mittel- und Niederwaldungen auf feuchtem, humösem, kräftigem Boden und bei mäßiger
Beschattung massenhaft und wird durch Ausrupfen (in Oberösterreich durch Mähen) gewonnen. Man trocknet es an sonnigen Orten,
dreht es mit einfachen Maschinen in Seile und bringt es in dieser Form in den Handel. In geringerer Menge benutzt man das Alpengras
auch zu Flechtarbeiten, wie Tragbändern, Schuhen, Matten etc.