Cardinal
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Peire, berühmter Troubadour, um den Anfang des 13. Jahrh. zu Puy en Velay aus ritterlicher Familie geboren, ward früh für den geistlichen Stand bestimmt, widmete sich aber der Dichtkunst und dem Leben an den Höfen. Er ist der Invenal der provençalischen Poesie, dessen Sirventes (bittere Satiren gegen die Ungerechtigkeit der Fürsten, die Habsucht und den Übermut des Adels, die Ordnungswidrigkeiten im Bürgerleben, die fanatischen Exzesse der Pfaffen etc.) Stimmen eines zürnenden und für die Ehre und das Glück der sich selbst vergessenden Nation wachenden Gewissens sind. Nichtsdestoweniger blieb er nicht nur von jeder Verfolgung frei, sondern stand selbst bei den Fürsten wie bei dem Adel in hoher Achtung; König Jakob I. von Aragonien war ihm besonders geneigt. Seine Lieder sind abgedruckt in Mahns »Gedichten der Troubadours« (Berl. 1856 ff.).