Titel
Cardĭgan
(spr. -gänn) oder Aberteifi, gälisch Ceredigiaws.
1)
Grafschaft in Südwales, wird im W. von der Irischen See, im S. von den
Grafschaften Pembroke und
Caermarthen,
im O. von
Brecknock, Radnor und Montgomery, im N. von
Merioneth begrenzt, hat 1794,96 qkm und (1891) 62596 E.,
d. i. 35 auf 1 qkm.
Cardigan
wird an der Südgrenze vom Teifi, außerdem vom Rheidol und Ystwith bewässert. Das Land ist im
O. von kahlen, mit spärlichem
Heidekraut bedeckten
Bergen
[* 2] erfüllt (Plynlimmon 756 und Tregaron-Mount 532 m), die
Zink, Kupfer,
[* 3] Blei
[* 4] und
Silber liefern.
Hier herrscht Vieh-, insbesondere Schafzucht vor. Im W. ist der
Boden ebener und dem Getreidebau (Gerste
[* 5] und Hafer)
[* 6] günstig.
Das Klima ist rauh, aber gesund.
Die Industrie beschränkt sich auf Fabrikation von Flanell und Handschuhen,
Strümpfen und
Hüten. Cardigan
sendet einen
Abgeordneten ins Parlament. Der größte Ort in Cardigan
ist
Aberystwith (s. d.). ‒ 2) Hauptstadt
der
Grafschaft Cardigan
an dem nördl. Ufer des Teifi, unweit seiner Mündung, hat (1891) 3447 E.,
eine alte
Kirche, ein bis auf zwei runde
Türme zerstörtes, von
Gilbert de
Clare 1160 erbautes Kastell,
einen kleinen
Hafen, lebhaften Küstenhandel, Fischfang, Ausfuhr von
Butter, Heringen, Salmen und
Schiefer.