Carcer
Mamertīnus (der Beiname kommt in antiken Schriftstellern nicht vor), wohl das älteste in Rom [* 2] erhaltene Gebäude, am Fuße des Kapitols, ursprünglich als Quellhaus (Tullianum) erbaut (der Sage nach von Ancus Marcius und Servius Tullius), später als Gefängnis, besonders für zum Tode verurteilte Verbrecher, häufig genannt. In ihm endeten u.a. Jugurtha und die Häupter der Catilinarischen Verschwörung; die christl. Legende nennt ihn als Gefängnis der Apostel Petrus und Paulus. In den Unterbauten der kleinen Kirche San Giuseppe dei Falegnami (auch San Pietro in Carcere genannt) sind zwei unterirdische Räume übereinander erhalten, deren oberer (laut Inschrift unter Tiberius restauriert) eine gewölbte Decke [* 3] hat, während die des untern (Tullianum) in höchst altertümlicher Weise durch überkragende Steinschichten gebildet wird. ‒
Vgl.
Parker und de Mauro, Ichnographia taeterrimi carceris
Mamertini
(Rom 1869).