Carcano
,
Giulio, ital. Dichter, geb. zu Mailand,
[* 2] studierte zu Pavia die
Rechte, wurde 1848 Sekretär
[* 3] der provisorischen Regierung zu Mailand und von ihr mit einer Mission
nach
Paris
[* 4] betraut, 1849 von
Österreich
[* 5] verbannt. Die ital. Regierung ernannte ihn 1859 zum Professor der Ästhetik, 1868 zum
Studienaufseher und Sekretär des Istituto Lombardo in Mailand. Er starb in Lesa am
Lago Maggiore.
Als Dichter gehört Carcano
der romantischen Schule an; seine
Romane und Novellen bewegen sich meist im engen
Kreise
[* 6] der Familie,
sein Standpunkt ist streng kirchlich.
Seine dichterische Laufbahn begann Carcano
1834 mit der Novelle
«Ida della
Torre»; 1839 folgte «Angiola Maria» (neue Ausg.,
Flor. 1864),
1840
die erste Sammlung lyrischer Gedichte. Hierauf begann Carcano
eine
Übersetzung der Shakespeareschen
Dramen (Gesamtausgabe in 12 Bdn., Mail.
1875-82). 1851 schrieb er den vielgelesenen
Roman «Damiano. Storia d'una povera famiglia». Von den übrigen zahlreichen
Schriften sind hervorzuheben: «Memorie di Grandi» (2 Bde.,
Mail. 1870),
«Poesie varie edite ed inedite» (2 Bde., Flor. 1869-70),
«Racconti campagnuoli» (Mail. 1869),
«Racconti popolari» (ebd. 1871) und «Carlo Barbiano di Belgiojoso» (ebd. 1882). Eine Sammlung seiner gelesensten Werke erschien Florenz [* 7] 1861-70 (4 Bde.),
eine Sammlung der Novellen Mailand 1882 (1 Bd.). Nach seinem Tode erschienen seine «Lettere alla famiglia, e agli amici, 1827-54» (Mail. 1887).