Carbonsäuren
nennt man in der organischen
Chemie alle Säuren, die das Radikal COOH oder
Carboxyl enthalten. Die einfachste
der Carbonsäuren
ist die
Ameisensäure, HCOOH, in der das Carboryl mit einem
Atom
Wasserstoff verbunden ist. Dieses außerhalb des
Carboxyls
stehende Wasserstoffatom ist durch verschiedene Radikale vertretbar.
Tritt an die
Stelle desselben
Methyl, CH3, so entsteht
die Methylcarbonsäure
oder
Essigsäure, CH3.COOH; wird der
Wasserstoff der
Ameisensäure durch
Äthyl, C2H5, substituiert,
so bildet sich die Äthylcarbonsäure
oder
Propionsäure, C2H5.COOH.
Alle diese Säuren, deren Zahl sehr groß ist, enthalten nur einmal die Carboxylgruppe, sie werden demnach Monocarbonsäuren
genannt. Denkt man sich ferner in der
Ameisensäure das vertretbare Wasserstoffatom durch
Carboxyl ersetzt, so entsteht die
Oxalsäure, ^[img], eine Säure, die aus zwei Carboxylgruppen besteht und die einfachste
Dicarbonsäure
ist. Wie das einwertige Radikal
Äthyl eine Carboxylgruppe bindet, ebenso vereint sich auch das zweiwertige Radikal
Methylen,
CH2, mit zwei Carboxylgruppen und bildet damit die Methylendicarbonsäure
oder
Malonsäure, COOH.CH2.COOH.
Dreiwertige Radikale bilden Tricarbonsäuren; so geht das Radikal C3H3 durch Bindung von drei Carboxylgruppen in die Aconitsäure, C3H3(COOH)3, über. In der Carboxylgruppe ist das Wasserstoffatom mit Leichtigkeit durch Metalle oder andere Radikale, z. B. Alkoholradikale, vertretbar, wobei Salze oder Ester entstehen. Tritt in der Essigsäure, CH3.COOH, Kalium an die Stelle des Wasserstoffs der Carboxylgruppe, so entsteht das essigsaure Kalium, CH3.COOK; wird das Wasserstoffatom durch Äthyl ersetzt, so bildet sich der Essigsäure-Äthylester, CH3.COOC2H6. Auf gleiche Weise verhalten sich die Carboxyle der Dicarbonsäuren und Tricarbonsäuren. Die Zahl der in einer Säure enthaltenen ¶
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Carboxylgruppen bedingt daher die Basicität der Säuren, die Monocarbonsäuren
sind einbasisch, die Tricarbonsäuren dreibasisch
u. s. w.