Caraud
(spr. karóh), Joseph, franz. Genremaler, geb. zu Clugny (Saône-et-Loire), war Schüler von Abel de Pujol und von Charles Müller und widmete sich anfangs mit großem Geschick in der Malerei der Details und der Kostüme dem historischen Genre, besonders aus der Zeit Ludwigs XIV. und XV. und des ganzen Rokokos. So namentlich eine Vorstellung der «Athalie» von Racine durch die Fräulein von St. Cyr vor Ludwig XIV. (1859), Einkleidung des Fräuleins de la Vallière im Kloster der Karmeliterinnen, Ludwig XV. mit der Gräfin Dubarry und ähnliche Gegenstände. Dann ging er mehr zu allgemeinen Genrebildern sowohl des 18. Jahrh. als unsrer Zeit über, die er mit großer Gemütlichkeit in hellem, rosigem Kolorit ausführt; z. B.: die Unterzeichnung des Kontrakts, eine Kaffeemühle (1878), die Soubrette, der Frühling, der gefällige Abt und namentlich der in der Technik sehr gelungene Ludwig XVI. in der Schlosserwerkstatt (1865). 1867 erhielt er das Ritterkreuz der Ehrenlegion.