Caráfa
,
Michele, Opernkomponist, geb. zu Neapel, [* 2] erhielt seine Ausbildung am dortigen Konservatorium della pietà dei Turchini durch Fenaroli sowie später, während eines Aufenthalts in Paris, [* 3] durch Cherubini und begann schon früh zu komponieren. Doch widmete er sich zunächst der militärischen Laufbahn, bekleidete verschiedene Grade in der Armee Joachim Murats und machte 1812 als Ordonnanzoffizier desselben den russischen Feldzug mit. Erst 1814 fing er an, sich ausschließlich der Komposition zu widmen, und brachte von dieser Zeit an in seiner Vaterstadt sowie in Mailand, [* 4] Rom, [* 5] Wien [* 6] und Paris eine Reihe von Opern auf die Bühne, unter welchen »Gabriele« (1816),
»Le [* 7] Solitaire« (1822),
»Il Paria« (1825),
»La Violette« (1827),
»Masaniello« (als sein Hauptwerk betrachtet, 1828) und »La fiancée
de Lammermoor« (1831) die bekanntesten sind. Von 1827 an lebte er dauernd in
Paris, wurde 1837 Nachfolger Le Sueurs als Mitglied
der
Klasse der schönen
Künste am
Institut und wirkte zugleich als Kompositionslehrer am
Konservatorium bis zu seinem
Tod Carafas
Musik zeichnet sich durch ungekünstelte
Grazie und dramatische Wirksamkeit aus, doch mangeln ihr die Tiefe der
Empfindung und
Sorgfalt der
Arbeit, welche nötig gewesen wären, um seinen
Opern einen mehr als vorübergehenden Erfolg zu sichern.