Stadt im Bergwerksdistrikt Caracoles der chilen. Provinz Antofagasta, 60 km im O. der nach
Ascotan führenden Eisenbahn, in 2865 in Höhe, ist infolge der Entdeckung der Silberadern in der Wüste Atacama (1870) entstanden,
hat (1885) 2279 E., Amalgamierungswerke und Bergbau, dessen Erträge in letzter Zeit nachlassen.
wichtigste Hafenstadt im gleichnamigen chilenischen Departement, dem frühern bolivianischen Departement
Atacama (s. d.), an der Chimbabai, mit deutschem Konsulat und (1875) 5384 Einw. Der Ort wurde erst nach 1870 gegründet
und verdankt seinen Aufschwung den mächtigen Salpeterlagern der Salinas, den reichen Kupferlagern und den Silbererzen von
Caracoles, wohin bereits eine Eisenbahn führt. Die Ausfuhr besteht in Salpeter (1883: 546,860 Ztr. für 3,281,161 Pesos), Jod,
Borax, Silber in Barren und Erzen, Kupfer u. a. im Gesamtwert von 1883: 4,114,202 Pesos, doch geht jetzt ein sehr großer Teil
der Ausfuhr über Valparaiso.
In den Hafen von Antofagásta liefen ein 461 Schiffe von 493,965 Ton., davon 30 deutsche von 22,429 Ton. Diese Mineralschätze waren die
unmittelbare Ursache des Kriegs zwischen Chile und Bolivia, indem letzteres die 1866 und 1874 mit ersterm
geschlossenen Verträge behufs Ausbeutung der Lager durch Chilenen kündigte, worauf 15. Febr. die Besetzung des Gebiets
durch Chile erfolgte, dem es auch durch den Vertrag vom verblieben ist. Das nunmehrige chilenische
Departement Antofagásta wird im O. von den Anden, im N. vom Rio Loa, im S. vom 24.° südl. Br., im W. vom Meer begrenzt und mißt 50,125
qkm (913 QM.) mit (1882) 14,000 Einw.