(oder Caracallus), eigentlich Bassianus und seit dem Juni 196 n. Chr.,
wo ihn sein
Vater in Viminacium zum
Cäsar erhob,
Marcus AureliusAntoninus genannt, röm.
Kaiser, der ältere Sohn des
Kaisers
Septimius Severus, geb. 4. April 188 n. Chr. zu
Lyon,
[* 3] erhielt vom
Volke den
NamenCaracálla nach dem gleichnamigen Kleidungsstück (s.
Caracalla), das er in
Masse verschenkte. Caracálla trat die Regierung nach des
VatersTode (dessen Mitregent er schon als zehnjähriger
Knabe geworden war) 4. Febr. 211 mit seinem
Bruder Publius Septimius
Antoninus Geta in Britannien gemeinschaftlich an, wohin beide 208 ihren
Vater begleitet hatten.
Aber schon im Febr. 212, nachdem sie aus England nach
Rom zurückgekehrt waren, ließ er Geta, mit dem
er von
Jugend auf in Zwietracht gelebt, in den
Armen seiner
Mutter Julia Domna ermorden. An 20000
Menschen wurden als
Anhänger
Getas getötet, unter ihnen der große Jurist Papinianus, damals Gardepräfekt. Endlose Bedrückungen, Konfiskationen und
Erpressungen mußten ihm die
Mittel liefern, seiner Verschwendungslust zu genügen und seine
Soldaten zu
beschenken.
Auch gab er 212 allen freien Bewohnern des
RömischenReichs das
Bürgerrecht, in der
Absicht, von ihnen dieselben
Abgaben, namentlich
von Freilassungen und Erbschaften, zu erhalten, welche die röm.
Bürger zahlen mußten. Mit Vorliebe verglich er sich mit
Achilles und
Alexander d. Gr., mit deren
Person er einen ausschweifenden
Kultus trieb. 213 zog er nach Rhätien, wo er einen
unrühmlichen
Krieg gegen die
Alamannen führte; 214 griff er in Dacien die Goten an, überließ aber bald die
Provinz ihrem
Schicksal und ging nach
Thracien, von da nach
Asien,
[* 4] wo er bei Ilium den
Achilles durch Opfer und
Spiele feierte. 215 zog
er nach
Alexandria.
Hier ließ er die waffenfähige
Jugend von seinen
Soldaten niederhauen, um sich wegen beißender Spöttereien, welche die
Alexandriner
sich gegen ihn erlaubt hatten, zu rächen. Dann fiel er 216 verwüstend in das
Land der Parther ein. Durch
das
Vorgeben, die Tochter des Partherkönigs Artabanus V. heiraten zu wollen, bewog er diesen mit den vornehmsten Parthern
zu einer Zusammenkunft. Treulos ließ er die letztern ermorden; der König selbst entging mit Mühe dem
Tode. Dann brach Caracálla plündernd
in das ungerüstete Land ein. 217 wollte er den Zug
wiederholen, aber auf dem Wege zwischen
Edessa und Karrhä
ward er auf Anstiften des
Präfekten der Garde, Macrinus, der erfahren hatte, daß sein eigenes Leben von Caracálla bedroht sei, 8. April ermordet.
– Unter den Bauten, die er in
Rom errichtete, sind besonders die mit zahlreichen Kunstwerken geschmücktenThermen
(ThermaeCaracallae) ostsüdöstlich vom Aventin berühmt, deren Reste zu den ansehnlichsten Ruinen
Roms gehören. (S.
Tafel:
BäderI,
[* 1]
Fig. 1.)
welche in riesenhaften Verhältnissen und mit glänzender Ausstattung namentlich Antoninus, Caracalla, Diocletian u. a. errichteten. (S. Bad, Bd. 2, S. 255 a.)
Sohn des röm. Kaisers Septimius Severus und jüngerer Bruder und Mitregent des Caracalla, von dem er trotz oder wegen seines milden Charakters von Jugend aus gehaßt und schon im nächsten Jahr nach ihrem Regierungsantritt