Cappel
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Louis, latinisiert Ludovicus Cappellus, Hebraist und Theolog, geb. in St. Elier bei Sedan, [* 2] wurde 1613 Professor der hebr. Sprache [* 3] an der Akademie zu Saumur, 1633 Professor der Theologie daselbst und starb zu Saumur. Ein frommer und treuer Anhänger des reformierten Glaubens, zeichnete er sich vor seinen Zeitgenossen durch freien wissenschaftlichen Blick und mutig vordringende Forschung aus. Seine Hauptwerke beziehen sich auf die alttestamentliche Textgeschichte. Es sind: «Arcanum punctationis revelatum» (Leiden [* 4] 1624),
worin er zeigte, daß die Vokalzeichen und Accente erst in nachtalmudischer Zeit zum hebr. Bibeltext hinzugefügt seien, und die «Critica sacra» (Par. 1650; 3 Bde., Halle [* 5] 1775 - 86), worin er den kritischen Wert der alten Übersetzungen gegenüber dem überlieferten hebr. Text nachwies. Die Hauptergebnisse seiner Untersuchungen, von der Orthodoxie seiner Zeit, namentlich von J. Buxtorf dem Sohn, aufs heftigste angegriffen, sind später zu Anerkennung gelangt und jetzt Gemeingut der Wissenschaft.