Capolago.
Ortsname im Kanton Graubünden und Tessin; bezeichnet das Ende eines Sees: «Seeshaupt».
CAPOLAGO
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Capolago.
Ortsname im Kanton Graubünden und Tessin; bezeichnet das Ende eines Sees: «Seeshaupt».
Capolago
(Kt. Graubünden, Bez. Maloja, Kreis Bergell, Gem. Stampa).
1830 m. Gruppe von ca. 10 Hütten, am W.-Ufer des Silsersees, an der Strasse Samaden-Chiavenna, 12 km nö. Stampa und 5,5 km nö. Casaccia.
Nur im Sommer bewohnt.
Viehzucht.
Capolago
(Kt. Tessin, Bez. Mendrisio). 276 m. Gem. u. Pfarrdorf, an der Strasse Lugano-Mendrisio, am S.-Ende des Luganersees. Station der Gotthardbahn (Bellinzona-Chiasso), der Dampfboote auf dem Luganersee und der Zahnradbahn auf den Monte Generoso.
Postbureau, Telegraph. 78 Häuser, 363 kathol. Ew. Etwas Ackerbau;
Zucht des Seidenwurms.
Grosse Spinnerei. Seebäder.
Periodische Auswanderung.
Malerisches Dorf mit alten Häusern.
Zur Zeit der italienischen Unabhängigkeitsbestrebungen hat Capolago
eine bedeutende
Rolle gespielt.
Hier begründeten italienische Patrioten unter Mithilfe von freisinnigen Schweizern die «Stamperia Elvetica», aus der eine Masse von Broschüren und Büchern von Balbo, Gioberti, Mazzini, Guerrazzi, Massari, Crispi u. A. hervorgingen und in die Lombardei eingeschmuggelt wurden, um den Hass gegen die österreichische Herrschaft in Oberitalien immer wieder aufs Neue zu schüren.
Diese Bestrebungen führten bekanntlich 1861 zur Errichtung des einheitlichen Königreiches Italien.
Capolago
ist die Heimat der berühmten Künstlerfamilie der Maderno, deren bekanntestes
Glied, der Architekt Carlo Maderno (1556-1629), unter Papst Paul V. Bauleiter des Vatikan war und auch das Schiff und die
Fassade der Peterskirche, sowie verschiedene Paläste in
Rom schuf. In der Kirche von Capolago
wertvolle Stukkarbeiten einheimischer
Künstler.
Die Ruinen der von Galeazzo Visconti 1356 erbauten Burg, nö. vom Dorf, sind dem Bau der Eisenbahn zum Opfer gefallen.