Capo
d'Istria, Stadt im österreichisch-illyr. Küstenland (Markgrafschaft Istrien), 15 km südlich von Triest, liegt malerisch am Golf von Triest auf einer Felseninsel, die durch einen Steindamm mit dem Festland verbunden ist, erinnert durch die Bauart
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ihrer altertümlichen Gebäude an Venedig, hat ein gotisches, auf dem Grund eines römischen Tempels erbautes Rathaus, 10 Kirchen, darunter eine neue Kathedrale, ein Theater, einen Hafen und (1880) 8646 Einw., welche Seesalzerzeugung in den nahen Salinen, Fischerei und Zubereitung von Fischen, Obst- und Gemüsebau, Sumachgewinnung, Öl- und Weinbau, Schiffbau und Schiffahrt, Handel mit Wein, Öl und Salz betreiben. In den Hafen sind 1883: 1876 Schiffe mit 74,561 Ton. ein- und ebenso viele ausgelaufen. Capo d'Istria ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts sowie des Konkathedralkapitels für das Bistum Triest-Capo d'Istria, hat eine Lehrerbildungsanstalt, ein Obergymnasium und eine Strafanstalt (für 850 Sträflinge). Eine künstliche Wasserleitung versorgt die Stadt mit Trinkwasser. Capo d'Istria hieß im Altertum Ägida, nach der Eroberung durch Kaiser Justinian I. im 6. Jahrh. Justinopolis. Später bildete die Stadt einen Freistaat, kam im 10. Jahrh. unter die Herrschaft Venedigs, im 14. unter die der Genuesen und 1478 wieder an die Venezianer, die sie nun zur Hauptstadt von Istrien erhoben.