Cantarini
,
Simone, ital.
Maler, geb. 1612 zu
Pesaro, daher il
Pesarese genannt, machte die ersten
Studien bei Pandolfi und
Cl. Ridolfi und wurde später in
Bologna
Guido
Renis eifrigster
Schüler. Seine Selbstüberschätzung
führte aber zum
Bruch mit dem
Meister. Cantarini
ging darauf nach
Rom und
[* 2] studierte hier
Raffael und die
Antike. Nach
Bologna
zurückgekehrt, schuf er eine große Zahl von Gemälden, die sehr an
Guido
Renis
Weise erinnern, aber dessen Zartheit und
Grazie
vermissen lassen.
Der
Ruf seiner Geschicklichkeit bewog den
Herzog von
Mantua,
[* 3] ihn in seine
Dienste
[* 4] zu nehmen. Auch hier brachte ihn seine grenzenlose
Eitelkeit in Mißverhältnisse zu dem
Herzog, und als er einst ein
Porträt desselben nicht bis zur
Ähnlichkeit
[* 5] bringen konnte, beleidigte dies seinen
Ehrgeiz so, daß er in eine
Krankheit verfiel, sich nach
Verona
[* 6] begab und 1648 starb,
nicht ohne den
Verdacht der Selbstvergiftung. Zu seinen besten Gemälden gehören: die
heilige Familie in der
Kirche zu Barbaziano,
Lot mit seinen Töchtern daselbst, ein heil.
Antonius zu
Cagli, der heil.
Jakob zu
Rimini, die
Transfiguration
in der
Pinakothek zu
Mailand.
[* 7] Cantarini
hat auch 37
Blätter geätzt.