Johann (eigentlich Johann von Straschiripka), Maler, geb. 13. März 1829 zu Wien, ward von Jugend auf zum Soldaten erzogen,
widmete sich aber daneben der Malerei unter Waldmüller und dem Einfluß Rahls. Von 1848 bis 1855 diente er als Kürassierleutnant,
wandte sich aber nach dem Tod seines Vaters ganz der Malerei zu, in welcher er trotz der größten Schwierigkeiten
die raschesten Fortschritte machte. Durch sein 1858 ausgestelltes großes Bild: das Fischermädchen wurde sein Name zuerst
bekannt.
Der Verkauf seiner Bilder gewährte ihm die Mittel, Studienreisen nach Italien, Frankreich, England und dem Orient auszuführen.
1860-1869 lebte er in Karlsruhe und siedelte dann nach Stuttgart und von da nach Wien über, wo er 12. Sept. 1885 starb.
Von seinen historischen und Genrebildern und seinen dekorativen Malereien sind die bedeutendsten: Cromwell vor der Leiche Karls
I., Decken- und Wandgemälde für den großherzoglichen Wartesaal in Karlsruhe, afrikanische Löwenjagd, Flamingojagd, Waffenhändler,
Erdenglück, der moderne Diogenes, Fischmarkt, Bajadere, Loge des Johannes (Belvedere in Wien), Decken- und
Wandbilder für Graf Wilczek, Gutmann etc. Der Schwerpunkt seiner künstlerischen Thätigkeit lag jedoch in der Porträtmalerei.
Eingehende Studien nach Rubens, van Dyck und Tizian hatten ihn mit dem Stil dieser Meister so vertraut gemacht, daß er bald in der
Manier des einen, bald in der des andern arbeitete, wozu ihn seine große Herrschaft über die Farbe befähigte.
Den Mangel an Originalität suchte er durch Vornehmheit der Auffassung zu ersetzen, weshalb er der begünstigte Bildnismaler
der Aristokratie war.
Johann (eigentlich Johann v. Straschiripka), Genre-, Historien- und Porträtmaler, geb. 1829 zu Wien, anfangs
Schüler von Waldmüller, 1848 bis 1855 Kürassieroffizier in der österreichischen Armee, widmete sich erst spät
völlig
der Kunst und wurde besonders durch Rahl beeinflußt, unter dem er freilich keine großen Erwartungen
erweckte. Dann machte er größere Reisen im Orient, in Frankreich und England, lebte 1860-1869 in Karlsruhe, später eine
Zeitlang in Stuttgart und ließ sich zuletzt in Wien nieder.
Infolge seiner Hingabe an Tizian, Rubens und van Dyck haben seine Bilder ein merkwürdig antikisierendes
Gepräge, das zur originellen Natur seines Schaffens geworden ist. Unter seinen frühern historischen Bildern zeichnet sich
Cromwell vor der Leiche Karls I. durch Energie des Ausdrucks aus, unter den spätern auch die Loge St. Johannis (im Belvedere),
die das «Liebet euch untereinander» in etwas verkünstelter Weise
allegorisiert. Als die besten seiner Genrebilder sind zu nennen: der moderne Diogenes in Gestalt eines seine Hosen flickenden
Schusters, von genialem Humor;
ferner: der Pagenjunge, das Obstmädchen, der trunkene Bacchus, Bajadere, Flamingojagd, der
Waffenhändler und namentlich das Fischermädchen.
Auch in der ornamentalen Malerei hat er sich durch Bilder im großherzoglichen
Wartesaal zu Karlsruhe, in den Deckenbildern im Salon Auspitz und in Entwürfen einer Speisesaaldekoration für New York
glänzend hervorgethan. Seit mehreren Jahren widmet er sich auch der Porträtmalerei. Ein fast verfehltes Werk, nur eine
Reminiscenz an Rubens' San Ildefonso im Belvedere, war ein ihm 1879 aufgetragenes Votivbild.
(span., spr. kanjóhn, «Röhre») heißen die engen und dabei sehr tiefen Thäler mit oft
senkrechten Wänden, welche die aus horizontal gelagerten Gesteinsschichten gebildeten Tafelländer im westl. Nordamerika durchziehen.
Berühmt ist der 1500 - 2000 m tiefe Große Cañon des Rio Colorado. (S. nachstehende Abbildung, nach Supan, Physikalische Erdkunde.)
Diese Cañon sollen ihre Entstehung einzig und allein der Erosion (s. d.)
verdanken. Auch die weiten Lößgebiete Chinas sind vielfach von ähnlichen Schluchten durchschnitten.-Vgl. Dutton, Tertiary
history of the Grand Canon District; monograph II of the U. S. Geological Survey (1882).
Hans, Historienmaler (eigentlich Joh. von Straschiripka), geb. 13. März 1829 in Wien, trat 1847 in die Armee, aus
der er 1854 als Lieutenant ausschied. Nun widmete sich Canon eifrig dem künstlerischen Studium unter Rahl
^[Carl Rahl]. Durch sein 1858 ausgestelltes großes Bild: Das Fischermädchen, machte er seinen Namen zuerst bekannt. 1860 begleitete
er den Grafen Wilczek auf dessen Reise nach England und ließ sich dann in Karlsruhe nieder. Seine bedeutendsten
Leistungen in Karlsruhe sind die Decken- und Wandgemälde im großherzogl. Wartesaale des Bahnhofs und die Ölbilder:
Die Schatzgräber (1866), Cromwell vor der Leiche Karls I. 1869 begab er sich nach Stuttgart, wo Die Löwenjagd, Der Waffenhändler,
Flamingojagd (1871), Die Bajadere entstanden. Auf der Wiener Weltausstellung 1873 erregte sein großes
Bild: Die Loge St. Johannis (Wien, Hofmuseum), eine unklare Symbolik der religiösen Duldsamkeit, durch seine koloristischen
Vorzüge Aufsehen. Canon siedelte dann nach Wien über, wo er sich hauptsächlich mit Anfertigung von Porträten und Jagdstücken
beschäftigte. In seinen feinen, geistvollen Frauenporträten nähert er sich mehr den venet. Malern. Er starb 12. Sept. 1885 in
Wien.