(span., spr. kanjóhn,«Röhre») heißen die engen und dabei sehr tiefen
Thäler mit oft
senkrechten
Wänden, welche die aus horizontal gelagerten Gesteinsschichten gebildeten
Tafelländer im westl. Nordamerika
[* 2] durchziehen.
Berühmt ist der 1500 - 2000 m tiefe
GroßeCañon des Rio
[* 3] Colorado. (S. nachstehende Abbildung, nach
Supan, Physikalische Erdkunde.)
[* 4] Diese Cañon sollen ihre Entstehung einzig und allein der Erosion
[* 5] (s. d.)
verdanken. Auch die weiten Lößgebiete
Chinas sind vielfach von ähnlichen Schluchten durchschnitten.-Vgl. Dutton, Tertiary
history of the
GrandCanon District; monograph II of the
U. S. Geological Survey (1882).
Hans, Historienmaler (eigentlich Joh. von
Straschiripka), geb. in
Wien,
[* 6] trat 1847 in die
Armee, aus
der er 1854 als
Lieutenant ausschied. Nun widmete sich Canon eifrig dem künstlerischen
Studium unter Rahl
^[Carl Rahl]. Durch sein 1858 ausgestelltes großes
Bild: Das Fischermädchen, machte er seinen
Namen zuerst bekannt. 1860 begleitete
er den
Grafen Wilczek auf dessen
Reise nach England und ließ sich dann in
Karlsruhe
[* 7] nieder. Seine bedeutendsten
Leistungen in
Karlsruhe sind die
Decken- und Wandgemälde im großherzogl. Wartesaale des Bahnhofs und die Ölbilder:
Die Schatzgräber (1866), Cromwell
vor derLeicheKarls I. 1869 begab er sich nach
Stuttgart,
[* 8] wo Die Löwenjagd, Der Waffenhändler,
Flamingojagd (1871), Die
Bajadere entstanden. Auf der
Wiener Weltausstellung 1873 erregte sein großes
Bild: Die Loge St. Johannis
(Wien, Hofmuseum), eine unklare
Symbolik der religiösen Duldsamkeit, durch seine koloristischen
Vorzüge Aufsehen. Canon siedelte dann nach
Wien über, wo er sich hauptsächlich mit Anfertigung von Porträten und Jagdstücken
beschäftigte. In seinen feinen, geistvollen Frauenporträten nähert er sich mehr den venet. Malern. Er starb in
Wien.