Das
Heer der
Römer zählte 80,000 Mann
Fußvolk und 6000
Reiter, das
Hannibals nur 40,000 Mann zu
Fuß und 10,000Reiter.
Ersteres lagerte sich,
Hannibal gegenüber, auf dem rechten
Ufer des
Aufidus, von wo sich
Varro von
Hannibal auf das linke
Ufer
hinüberlocken ließ. Die
Schlacht begann damit, daß die
Reiterei des linken
Flügels der
Punier die gegenüberstehende römische
Reiterei zersprengte und sodann vom
Rücken des römischen
Heersher auch die
Reiterei des linken römischen
Flügels zurückwarf. Das römische
Fußvolk war inzwischen in das
Zentrum des absichtlich zurückweichenden punischen
Heers
eingedrungen, geriet aber dadurch in eine solche
Stellung, daß es von den
Flanken her von den rechts und links stehenden afrikanischen
Truppen gefaßt werden konnte, während gleichzeitig die punische
Reiterei nach Zurückwerfung der
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feindlichen den Römern in den Rücken fiel. So wurden die Römer in der Mitte eingekeilt und von allen Seiten her niedergemetzelt.
70,000 Mann wurden nach Polybios getötet, worunter der KonsulÄmilius Paullus, 10,000 gefangen; mit einem kleinen Rest rettete
sich Varro nach Venusia. Hannibals Verlust betrug nicht über 8000 Mann. Die Folge des Siegs war für Hannibal,
daß viele Städte, namentlich Cavua, zu ihm übergingen. Die genauere Bestimmung des Schlachtfeldes, insbesondere des Flußufers,
auf dem die Schlacht stattgefunden, ist wegen der sich widersprechenden Nachrichten der Alten eine schwierige topographische
Streitfrage.
Vgl. Stürenburg, De Romanorum cladibus Trasumenna et Cannensi (Leipz. 1883, mit Karte).
Stadt im alten Unteritalien, 1½ Stunde nordöstlich vom heutigen Canosa (dem alten Canusium) am südl. Ende
der Apulischen Ebene, unweit rechts der Mündung des Ausidus (Osanto), ist berühmt durch die Schlacht, welche hier die Römer 216 v. Chr.
gegen Hannibal verloren. Das röm. Heer, 80000 Mann zu Fuß und 6000 Reiter, wurde geführt von den beiden
Konsuln Gajus Terentius Varro und Gajus Ämilius Paullus, die nach altem Herkommen im Oberbefehl täglich wechselten; Hannibal
hatte nur 40000 Mann zu Fuß und 10000 Reiter.
Sein Heer lagerte auf dem linken, die Hauptmacht der Römer auf dem rechten, ein Teil ebenfalls auf dem
linken Ufer des Ausidus. Hannibal führte sein Heer auf das rechte Ufer hinüber und bot eine Schlacht an. Auf diesem für
die Römer ungünstigen Terrain nahm sie aber Varro nicht an, sondern führte an dem Tage, wo er den Oberbefehl hatte, das Heer
auf das linke Ufer. Hannibal folgte ihm. Beide Heere lehnten sich an den Fluß, die Römer mit dem rechten,
die Karthager mit dem linken Flügel.
Hannibal stellte seine Truppen in sichelförmiger Linie auf, sodaß, als die Römer die zu vorderst stehenden Iberer und Gallier
geworfen hatten und unvorsichtig in einer dichten Angriffskolonne vordrangen, die Libyer sie auf beiden
Flanken angreifen konnten. Nachdem dann noch von der überlegenen punischen Reiterei die römische auf beiden Flügeln geworfen
war, griff die Reiterei der Punier das Fußvolk der Römer im Rücken an. Fast die ganze röm. Armee ward auf dem Platze niedergehauen.
Der Verlust der Römer an Toten betrug nach Polybius gegen 70000 Mann, gegen 10000 wurden zuletzt noch gefangen
genommen. Wenige Tausende sammelten
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
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sich in Canusium, der Konsul Varro rettete sich mit 70 Reitern nach Venusia. Hannibal dagegen hatte nur 6000 Mann eingebüßt.
Rom
[* 5] schien verloren, aber Hannibal wandte sich nicht gegen Rom, sondern nach Campanien, das größtenteils gleich nach der Schlacht
zu ihm überging. -
Vgl. Stürenburg, De Romanorum cladibus Trasumenna et Cannensi (Lpz. 1883);