Canisius
,
Peter, eigentlich de Hondt,
Jesuit, geb. 1524 zu
Nimwegen,
[* 3] trat 1543 zu
Köln
[* 4] als der
erste in
Deutschland
[* 5] in
den Jesuiten
orden, dessen erster
Provinzial für
Deutschland er wurde. Er wirkte seit 1549 als Universitätslehrer
in
Ingolstadt,
[* 6] seit 1551 als Hofprediger in
Wien
[* 7] und wohnte dem
Konzil zu
Trient
[* 8] bei. Nachdem er Hofprediger
Ferdinands I. gewesen,
zog er sich unter dem ihm weniger günstig gesinnten
Kaiser
Maximilian II. in das Ordenskollegium zu Freiburg
[* 9] in der
Schweiz
[* 10] zurück,
wo er 1597 starb. Er wirkte mit großem Erfolg für die Ausbreitung des
Ordens und für Unterdrückung
der
Reformation besonders in
Köln,
Bayern
[* 11] und
Österreich.
[* 12] Weitverbreitet waren lange seine klar und taktvoll geschriebenen,
bis in die neueste Zeit oft aufgelegten Katechismen, ein größerer: »Summa doctrinae christianae s. catechismus major«
(Wien 1554),
und ein kleinerer: »Institutiones christianae pietatis s. parvus catechismus catholicorum« (das. 1566), durch welche er Luthers Katechismen zu ¶
mehr
verdrängen suchte. Canisius
wurde im November 1864 selig gesprochen. Seine Biographie schrieben Rieß (Freib. 1865) und Marcour (das.
1881). - Sein Neffe Heinrich Canisius
, gelehrter Kanonist, fleißiger Sammler schätzbarer historischer Denkmäler, geb. 1562 zu Nimwegen,
starb als Professor in Ingolstadt. Seine »Summa juris canonici« (Ingolst.
1599) wurde oft gedruckt.