(spr. kanjete), Stadt im Departement Lima der südamerikan. Republik Peru, im fruchtbaren Thal des Cañete, mit
Zuckerbau, lebhaftem Handel mit Mais, Früchten und Fischen und (1876) 1436 Einw. Eine Eisenbahn verbindet Cañete mit
seinem am Stillen Meer gelegenen Hafen Cerro azul.
Dabei Überreste von Wasserleitungen aus der Inkazeit.
(spr. kanjete), Don
Manuel, span. Schriftsteller, geb. zu Sevilla, studierte in Cadiz, fungierte lange
Zeit als Beamter im Ministerium des Innern und ist gegenwärtig Sekretär des Generalrats für öffentliche Wohlthätigkeit und
Kammerherr des Königs. Als lyrischer Dichter wird er sehr geschätzt; namentlich seine poetischen Episteln, seine religiösen,
politischen und philosophischen Oden gelten für Musterstücke. Auch seine Dramen, wie: »Un rebato en Granada«, »El duque de
Alba«, »La esperanza de la patria« (mit Tamayo) u. a.,
fanden allgemeinen Beifall.
Auf dem Gebiet der dramatischen Kritik bewirkte er besonders von 1845 bis 1855 eine wohlthätige Reform
des Theaters, das unter dem überschwenglichen Romantizismus und der abgeschmackten Reaktion dagegen vollständig verfiel.
Später wandte er sich besonders dem Studium der Anfänge des spanischen Theaters zu und leistete auf diesem Felde der Litteraturgeschichte
durch sorgfältige kritische Veröffentlichungen bedeutende Dienste. Hierher gehören z. B.: »Farsas y
eglogas de Lucas Fernandez« (1867) und »La tragedia llamada Josefina« (1870).
Etwa 30 bis dahin unbekannte Schriftsteller vom Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrh. sind
durch ihn der Vergessenheit entzogen worden. In letzter Zeit gab er »Escritores
españoles é hispano-americanos« (1884) und »Teatro
español del siglo XVI.« (1884) heraus. Die spanische Akademie, deren Mitglied Cañete seit 1858 ist, hat ihn neuerdings zum Zensor
ernannt; auch ist er seit 1880 Mitglied der Akademie der Künste zu San Fernando.