Canarĭensamen,
s. Phalaris.
Canariensamen
3 Wörter, 29 Zeichen
s. Phalaris.
[* 2] L. (Glanzgras), Gattung aus der Familie der Gramineen, [* 3] einjährige oder perennierende Gewächse besonders in den Mittelmeerländern, mit ährenförmiger oder ausgebreiteter Rispe, einblütigen Ährchen [* 4] mit vier Hüllspelzen und wie diese grannenlosen Deckspelzen. Phalaris canariensis L. (Kanariengras, s. Figur), einjährig, mit 1-1,25 m langem, aufrechtem, schilfartigem Halm und 2,5 cm langen,
[* 2] ^[Abb.: Phalaris canariensis (Kanariensame).] ¶
eiförmigen Rispenähren, in Südeuropa und auf den Kanarischen Inseln heimisch, kommt aber, wahrscheinlich verwildert, auch in England, Österreich, [* 6] Deutschland [* 7] auf Getreidefeldern vor und wird vielfach, bei uns namentlich bei Erfurt, [* 8] kultiviert. Der Kanariensame ist ein Lieblingsfutter vieler Stubenvögel. [* 9] Die Italiener verbacken das daraus gewonnene Mehl [* 10] mit Weizenmehl, auch benutzt man es zu Schlichte. Phalaris arundinacea L. ist ein ausdauerndes Gras in Deutschland, an feuchten Orten, an Ufern der Seen und Flüsse, [* 11] mit 60-150 cm hohem Halm und zusammengezogener, ährenförmiger, bis 15 cm langer, rötlicher Blütenrispe. Es bildet auf feuchten Wiesen bisweilen den Hauptbestand, gibt im Schnitt viel Gras, welches zwar grob ist, aber immer besser nährt als Stroh und dem Vieh angenehmer ist. In Gärten kultiviert man eine Varietät mit schönen, bandähnlichen, grün, weiß, gelb und rötlich gestreiften Blättern als Bandgras.
Tyrann von Akragas (Agrigent), 565-549 v. Chr., aus Astypaläa gebürtig, wanderte nach Akragas aus, bemächtigte sich, da er als Bauherr eines Zeustempels daselbst viele Werkleute und Arbeiter in seinem Sold hatte, mit ihrer Hilfe der Burg und der Herrschaft, vergrößerte und verschönerte die Stadt, führte glückliche Kriege gegen die Nachbarn, ward aber nach 16jähriger Herrschaft von dem Eumeniden Telemachos gestürzt. Er galt für einen grausamen, blutgierigen Tyrannen, durch den dieser Titel in der Geschichte zuerst gebrandmarkt wurde.
Berüchtigt war besonders der von Perillos verfertigte eherne Stier, in welchem er Menschen verbrennen ließ, eine Erinnerung an den in Akragas herrschenden Molochsdienst. Nach einigen büßte der Tyrann seine Blutschuld später selbst darin. Entschieden unecht und ein Machwerk aus der Zeit der Antonine, wie Bentley bewiesen hat (»Die Briefe des Phalaris«, deutsch von N. Ribbeck, Leipz. 1857), sind die sogen. 148 Briefe des Phalaris, in welchen Phalaris als ein milder Herrscher sowie als ein Freund der Bildung und Dichtung erscheint. Herausgegeben wurden sie unter andern von Schäfer (Leipz. 1823).