Canal
du
Midi, s.
Languedoc-Kanal.
Canal du Midi
184 Wörter, 1'148 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Canal
du
Midi, s.
Languedoc-Kanal.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Canal
du
Midi (spr. dü), Languedockanal, Kanal
[* 2] im südl. Frankreich, beginnt rechts an der Garonne, 2 km
oberhalb Toulouse
[* 3] und mündet südwestlich von Cette in den Etang de Thau; er verbindet den Atlantischen Ocean mit dem Mittelländischen
Meere. Der ist Canal du Midiist
239,5 km lang, im Mittel 2 m tief; die Breite
[* 4] beträgt an der Oberfläche 20, am Grunde 10 m. Er hat 100 Schleusen
und über 100 Brücken
[* 5] und ist mit einer doppelten Baumreihe besetzt. Der Kanal wurde nach den Plänen des Ingenieurs Andréossy 1666 - 68 von
Riquet erbaut und 1681 dem Verkehre übergeben.
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.] ¶
Bei Narbonne, wo er in einem 234 m langen Tunnel
[* 7] den Mont Malpas du
rchbricht, zweigt der Canal de la Robine zum Meere ab; um
die ungünstigen Schiffahrtsverhältnisse der mittlern Garonne zu umgehen, wurde 1838 eine Fortsetzung von Toulouse bis St.
Macaire, der Canal latéral à la Garonne, erbaut. Der Verkehr ist seit Entwicklung des Eisenbahnnetzes zurückgegangen.
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Vgl. Bernard, Le
[* 8] (im Canal du Midi(im
«Bulletin de la Société de géographie commerciale de Bordeaux»,
[* 9] 1889).
(Canal du Midi, auch Canal des deux mers genannt), einer der größten Kanäle Frankreichs, setzt vermittelst
der Garonne das Mittelländische Meer in Verbindung mit dem Atlantischen Ozean. Er nimmt bei Toulouse seinen
Ausgang aus der Garonne, geht über Castelnaudary und Carcassonne, berührt Béziers, tritt in den Strandsee von Thau und steht
durch
den Hafen von Cette mit dem Mittelländischen Meer in Verbindung. Seine Länge beträgt 242 km, seine
Breite an der Oberfläche 20 m, seine Tiefe 2-2½ m; er hat 99 Schleusen und führt an 55 Stellen auf Arkaden über andre Gewässer.
Er wird von mehreren Bächen und Flüßchen, dann von zwei Reservoirs, dem des Flüßchens Lampy und dem von St.-Ferréol,
gespeist.
Das erstere Reservoir faßt 1,672,000, das letztere, welches 66 Hektar Fläche hat, 6,374,000 cbm Wasser.
Auf seinem ganzen Lauf wird der Kanal von einer doppelten Reihe prächtiger Bäume (Pappeln, Platanen und Cypressen) begleitet.
Ein Hügel oberhalb Naurouse, der Einmündu
ngsstelle der Reservoirs und des höchsten Punktes des Kanals auf der Wasserscheide
der beiden Meere, trägt das Standbild des Erbauers des Kanals, P. Riquet. Der Languedockanal steht mit dem Kanal von
Narbonne in Verbindung. Wie aber der Rhône und andre Gewässer durch
das Monopol der großen Eisenbahngesellschaften ihren Wert
für den Verkehr eingebüßt haben, so auch dieser wichtige Kanal, der um so mehr Bewunderung verdient, als er dem
Ende des 17. Jahrh. angehört (1667-1681 erbaut). In den letzten 20 Jahren ist sein Verkehr um mehr als die Hälfte gesunken,
und man hat schon daran gedacht, ihn einfach für Bewässerungen zu verwenden. Er ist an die Südbahn verpachtet.